Finanzierungen nach Zufallsgenerator

Einzelheiten von der Begegnung des CNAS-Managers mit Krankenhausmanagern

„Dass der neue Manager der Nationalen Gesundheitsversicherungskasse CNAS die Lage in den Krankenhäusern kennt, davon konnten wir uns zweifelsfrei überzeugen“, sagte Dr. Dumitru Secăşan, der Manager des Notfallkrankenhauses des Verwaltungskreises Karasch-Severin (SJUCS) in Reschitza nach der Begegnung, die Cristian Silviu Buşoi am vergangenen Wochenende mit Verantwortlichen des Gesundheitswesens des Banater Berglands in Karansebesch hatte. „Geblieben sind wir nach der Begegnung mit dem Versprechen Buşois, sich für eine bessere Finanzierung des Gesundheitswesens einzusetzen.“
Secăşan, der über seinen Bruder, Senator Dr.Iosif Secăşan, dem Vizepräsidenten des Senatsausschusses für Fragen des Gesundheitswesens, die Begegnung mitorganisiert hatte, schätzte in erster Linie eine Tatsache: „Seit ich Krankenhausmanager bin, war dies die erste Begegnung, wo ein Vorsitzender der CNAS in die Provinz kam und sich mit den Managern des territorialen Gesundheitswesens an einen Tisch setzte. Die Geste zeugt zumindest von guten Absichten. Aber klar wurde auch: Das Finanzministerium wird in diesem Jahr für das Gesundheitswesen keine zusätzlichen Gelder bereitstellen. Damit bleibt unser Hauptproblem ungelöst. Keiner weiß einen Rat, was im November und im Dezember geschehen wird, in den beiden Monaten, wenn unsere Haushaltsmittel praktisch aufgebraucht sein werden.“

SJUCS-Manager Secăşan erzählte, dass er auf das zwar hinlänglich bekannte, aber nicht in die Haushaltsplanung aufgenommene Problem hingewiesen habe, dass sein Krankenhaus nicht das einzige sei, in welchem viel mehr Fälle behandelt als finanziert werden: rund 29.000 monatlich, gegenüber einer Finanzierung von 26.000 Fällen. Die Differenz von 3000 Fällen monatlich, „die seit mindestens 6 bis 7 Jahren konstant ist“, schaffe laufend das Finanzierungsdefizit, mit dem das Gesundheitswesen überlastet werde – und die Unterfinanzierung am Jahresende: „Wir können keinen Kranken am Tor abweisen, weil vor einem Jahr zu wenig Behandlungsfälle monatlich in die Planung aufgenommen wurden – und das wider unser besseres Wissen. So sitzen wir dauernd auf einem finanziellen Absurdum, auf erfolgreichen Behandlungen, die nicht verrechnet werden.“

Etwa zeitgleich mit der Begegnung von Karansebesch bekam das Reschitzaer Kreiskrankenhaus SJUCS seine Akkreditierung von der Nationalen Kommission für Krankenhausakkreditierungen CONAS. Dr. Dumitru Secăşan: „Mit dem Zertifikat als ‘akkreditiertes Krankenhaus’ wird uns bestätigt, dass wir über 85 Prozent der zur höchsten Akkreditierungskategorie nötigen Kriterien erfüllen, also zur (praktisch zweit) höchsten Katergorie gehören. Unter diesen Bedingungen könnten wir jetzt auch Ansprüche geltend machen. Leider ist uns aber schnell klargemacht worden, dass zwischen dem Akkreditierungsgrad, bzw. den Kompetenzen des Krankenhauses, und der Finanzierung keinerlei Beziehung besteht. Irgendwie herrscht ab hier ein Zufallsprinzip im Gesundheitswesen. Anders kann ich es mir nicht erklären, wieso unser Krankenhaus für einen mittelschweren Fall 1440 Lei/Tag zugeteilt bekommt und ein anderes Krankenhaus für den identischen Fall 1600 Lei. Wer solche Differenzen auf die Zahl monatlich behandelter Fälle aufschlägt, der verzweifelt, vor allem wenn er zusätzlich weiß, dass es noch einen dritten Unterschied gibt, nämlich die aleatorische Verrechnung – oder Nichtverrechnung – der Kosten von postoperativen Behandlungen auf der Intensivstation.“

Das Gesundheitsministerium, welches über die Verrechnungskriterien entscheidet, antwortete Dr.Secăşan auf seine Eingabe in dieser Sache, dass es sich bei den Krankenhäusern, wo die Behandlungen kulanter verrechnet werden, um „strategische Krankenhäuser“ handle, selbst wenn viele unter diesen bloß 20.000 bis 23.000 Fälle monatlich behandeln. Für Krankenhausmanager Dr. Secăşan war die Antwort nicht befriedigend. Er bleibt bei seiner Meinung vom „Zufallsprinzip“ in der Zuteilung von Finanzierungen an die Krankenhäuser durch das Gesundheitsministerium. Und er betonte auch Cristian Silviu Buşoi gegenüber, dass er nie verstehen werde, nach welchen Kriterien in der Haushaltsplanung nationale Vorrrangsprogramme – etwa zur Prävention des Säuglingssterbens – einfach in allen Krankenhäusern gestrichen wurden.