Reschitza – Die Stadtverwaltung von Reschitza will am Mittellauf des Bârzăvița-Baches, seitwärts der Temeswarer Straße (auf der Höhe des Dedeman-Großhandels), einen 23 Hektar großen Fotovoltaikpark aufstellen lassen. Dessen installierte Leistung von 20 Megawatt soll einerseits der öffentlichen Beleuchtung und den sonstigen Strombedürfnissen der Stadt dienen (u.a. dem Straßenbahnverkehr), andrerseits der Stadt durch Verkauf der überschüssigen Energie ein stabiles und ziemlich solides Einkommen verschaffen. Finanziert werden soll die Investition einerseits durch das Operativprogramm für Große Infrastrukturmaßnahmen POIM (neun Millionen Euro), andrerseits durch die Stadt (elf Millionen Euro).
Das Vorhaben ist dieser Tage vom Stadtrat Reschitza abgenickt worden. Damit steht Reschitza auf der Liste der Vorhaben des Ministeriums für Investitionen, das am gestrigen Donnerstag die Bewerbungsliste für die POIM-Finanzierungen (insgesamt 150 Millionen Euro, ausschließlich EU-Gelder) eröffnet hat. Bürgermeister Ioan Popa hat den Ratsmitgliedern einerseits erklärt, dass er bereits das mündliche Okay des Ressortministers habe, andrerseits, wie er die für die Kofinanzierung benötigten elf Millionen Euro auftreiben will. Das Rathaus habe drei, alternative, Möglichkeiten ins Auge gefasst.
Die erste wäre, dass die Stadt Obligationen emittiert – eine Maßnahme, die vom Stadtrat grundsätzlich bereits zu Beginn dieses Jahres genehmigt wurde und von der noch nicht Gebrauch gemacht worden ist. Die Zweite wäre eine Kreditierung durch einen Zulieferer: das heißt, die Stadt könnte das Projekt zur technischen Planung und Ausführung ausschreiben, wobei die erwählte Firma dann ins Vorhaben insofern einsteigt, indem sie die Fotovoltaikanlagen für Reschitza kauft, womit sie das Rathaus Reschitza für die darauffolgenden drei bis vier Jahre kreditieren müsste. Die dritte Alternative wäre, einen Privatinvestor ins Projekt einsteigen zu lassen als Gesellschafter der Kompanie, die die Anlage betreiben und den Strom verkaufen wird (was die Stadt nicht selber machen kann, weil das laut Gesetz einfach nicht geht). In den kommenden paar Wochen wird unter diesen drei Alternativen einer der Vorrang gegeben, versicherte Popa seine Ratsherren und -damen.
Für den Stromanschluss arbeitet ENEL – oder deren Nachfolgerfirma, denn, wie man hört, zieht sich der italienische Energiekonzern aus Rumänien zurück – ein Stromanschlussprogramm ans Landesverbundnetz aus. Popa: „Das ist ein Projekt, das der Stadt mehrere Millionen Euro jährlich einbringen wird. Zudem sinken die Stromverbrauchskosten der Stadt beträchtlich. Zusammen mit unserem Skigebietsprojekt am Semenik kann die Stadt künftig mit jährlichen Zusatzeinnahmen von sieben bis acht Millionen Euro rechnen.“