Bukarest - Am Samstag den 31. Januar 2015 um 14.00 Uhr lädt das Kulturhaus „Friedrich Schiller“ zur Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Russlanddeportationen der Rumäniendeutschen ein. Neben den Vortragenden kommen auch zwei Zeitzeuginnen zu Wort, die ihr Schicksal schildern. Im Januar 1945 begannen die ersten Deportationen in Sathmar, gefolgt von Bukarest, Kronstadt und dem ganzen Land. Deutschstämmige Männer zwischen 17 und 45 und Frauen von 18 bis 30 Jahren - insgesamt 70.000 bis 75.000 Menschen, die schon im Herbst 1944 auf Listen eingetragen worden waren – wurden in Viehwaggons verfrachtet und in Arbeitslager ins russische Donetzbecken oder in Bergwerke im Ural verfrachtet. Schon auf der Fahrt forderten Hunger und Kälte erste Todesopfer. Etwa 10.000 Menschen haben die Rückkehr zwischen 1948 und 1951 nicht mehr erlebt.
Einleitende Worte zur Veranstaltung sprechen Dr. Klaus Fabritius (Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen, DFDR, im Altreich), Daniel Seiberling (Projektleiter der Hanns-Seidel-Stiftung in Rumänien und Moldau), Dr. Paul-Jürgen Porr (Vorsitzender DFDR), Christiane Gertrud Cosmatu (Unterstaatssekretärin im Departement für interethnische Beziehungen), Antonia-Maria Gheorghiu (Vorsitzende DFDR Buchenland) und Erwin Josef Ţigla (Vorsitzender DFDR Banater Bergland). Den Fachvortrag zum Thema „Die Deportation der Rumäniendeutschen in die Sowjetunion – Ausbeutung des Humankapitals oder Strafaktion?“ hält Dr. Alexandru-Murad Mironov, Lektor an der Fakultät für Geschichtswissenschaften, Universität Bukarest. Im Anschluss werden die Bücher „Erinnerungen“ von Dora Dumitru, eine der geladenen Zeitzeuginnen, und „Die Volkszugehörigkeit als Schuld. Die Zwangsverschleppung der Rumäniendeutschen in die Sowjetunion“ mit gesammelten Erinnerungen von Zeitzeugen, von Carmen Cobliş, Geschäftsführerin des DFDR im Altreich vorgestellt. Die Veranstaltung wird zweisprachig in Deutsch und Rumänisch per Simultanübersetzung durchgeführt.