Reschitza/Orawitza – Wie bereits berichtet hat die Gruppe der Umweltschützer von GEC Nera aus Orawitza/Oraviţa zwischen Oktober 2014 und Februar 2015 ein Monitoring des Holzeinschlags (der „Aggressionen gegen die Wälder“) im Innern und in den Wäldern der Umgebung des Nationalparks Semenik – Karasch-Schluchten vorgenommen und parallel auch die Medienberichte darüber verfolgt und überprüft.
Gegen Ende Februar wandte sich nun die Umweltschutzorganisation mit der schriftlichen Anfrage Nr. 1532/17.02.2015 an das Forstamt Franzdorf/Văliug, zu dem der Nationalpark gehört. Die Anfrage kam im Einklang mit dem Gesetz 544/2001 über die Pflicht freien Zugangs zu offizieller Informierung mit Infos von öffentlichem Interesse. Angefordert hat GEC Nera eine Liste der Zonen des Nationalparks, wo zwischen 2014-15 Bäume gefällt werden durften. Die Liste sollte, so forderten es die Umweltschützer, auch Identifikationsnummern der Landschaftsteile enthalten, die für Holzeinschlag freigegeben waren, die Kategorien von Hölzern, die man schlagen durfte und immer jeweils auch die rechtliche Basis dafür.
Darauf reagierte der Forstamtsbezirk Franzdorf telefonisch. Im Anruf an GEC Nera hieß es, dass solcherart Fragen allein mit der Genehmigung der Forstdirektion (DS) Karasch-Severin beantwortet werden dürfen und dass sich der Forstamtsbezirk um Genehmigung zur Fragenbeantwortung an die DS gewandt habe.
Bis zur Stunde ist seitens des Forstamtsbezirks Franzdorf, aber auch seitens der Forstdirektion in Reschitza keine Antwort auf die Anfrage eingetroffen, gibt GEC Nera am 4. März in einem Pressekommuniqué bekannt. „Wahrscheinlich warten die auf eine Genehmigung durch den Generaldirektor von Romsilva“, schreiben die Umweltschützer ironisch, „in der auch steht, ob sie sich der Informationspflicht laut Gesetz 544/2001 zu beugen haben. Zwischenzeitlich hat GEC Nera auch von der Umweltministerin eine Antwort auf diese Fragen verlangt, denn die kennt doch mit Sicherheit den Inhalt des Gesetzes 544/2001.“
Das Monitoring der geschützten Wälder läuft unter dem Titel „Stoppt das illegale Bäumefällen in den Naturparks im Südbanat“ und wird vom Fonds für Bürgerliche Erneuerung unterstützt, ein Programm, das vom Trust for Civil Society in Central and Eastern Europe über Sponsorings der Raiffeisenbank gespeist wird und dessen Verwaltung die Stiftung für die Entwicklung der Zivilgesellschaft innehat.