Orawitza - Wie die Polizeisprecherin der Grenzpolizei Karasch-Severin Emina Echert mitteilt, fanden am vergangenen Wochenende im Raum Orawitza-Jam 21 Hausdurchsuchungen statt. Der Grund: Verdacht auf Zigarettenschmuggel großen Umfangs, den Eugen Mărilă aus Jam koordiniert haben soll, welcher auf Antrag der DIICOT-Staatsanwälte seit drei Monaten vom Departement für Informationen und Inneren Schutz der Grenzpolizei (DIPI) beobachtet wurde. Die Hausdurchsuchungen begannen Samstag, frühmorgens um 6 Uhr, und wurden von Polizisten der Grenzpolizei des Territorialinspektorats Temeswar und von Staatsanwälten der Kriminalitäts-Bekämpfungsbehörde DIICOT – Territorialbüro Karasch-Severin durchgeführt bzw. koordiniert. Laut Emina Echert geht es um „eine gut organisierte kriminelle Verbrechergruppe, die auf Schmuggel und Steuerhinterziehung spezialisiert ist”. Gegen alle 21 Verdächtigen haben die Staatsanwälte neben den Hausdurchsuchungsbefehlen auch Haftbefehle ausgestellt, denn sie sollten zu Verhören zum DIICOT-Hauptsitz nach Reschitza gebracht werden.
Echert: „Aufgrund der Hausdurchsuchungen und der Verhöre, denen die Verdächtigen unterzogen werden, müssen die Staatsanwälte anschließend jene legalen Maßnahmen verfügen, die in jedem Einzelfall fällig sind.” Eugen Mărilă, der mutmaßliche Kopf des Schmugglerrings, hatte die Bevölkerung der Grenzortschaften Jam, Milcoveni und Vrăniuţ eingesetzt, die vor allem mittels Pferdewagen über Feldwege Zigaretten aus Serbien und dem ex-jugoslawischen Raum bis in die Nähe von Orawitza transportierten, wo Mărilă sie übernahm und über Orawitza seinem Weiterverkaufsnetz aushändigte. Jugendliche aus diesen Ortschaften setzte Mărilă angeblich als Schmuggler ein, indem er ihnen dazu Quads zur Verfügung stellte. Polizeiintern wird von einer Steuerhinterziehung von 100.000 Euro gesprochen, die der Schmugglerring allein in den drei Monaten beging, seit er unter DIPI-Beobachtung stand. Absatzgebiet der Schmuggelzigaretten war vor allem der Verwaltungskreis Karasch-Severin.