Herta Müller in der Uni-Bibliothek

Die Ausstellung zu Leben und Werk der Nobelpreisträgerin ist bis 5. November zu sehen

Vor einem zahlreichen Publikum eröffnete Dr. Paul-Jürgen Porr die Herta-Müller-Ausstellung. Foto: Hannelore Baier

Hermannstadt - Herta Müller muss nicht vorgestellt werden. Nicht bloß Philologen und an Literatur Interessierte kennen sie, (auch) in Hermannstadt/Sibiu hatten einige Personen die Gelegenheit, sie persönlich kennenzulernen, sagte Dr. Paul-Jürgen Porr, der Vorsitzende der Deutsch-Rumänischen Kulturgesellschaft Hermannstadt sowie des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien. Am Dienstagabend wurde im Foyer der  Zentralbibliothek der Lucian-Blaga-Universität in einer von Alexandra Muntean, der Kulturreferentin des Deutschen Kulturzentrums, moderierten Veranstaltung die vom Literaturhaus Berlin gestaltete Wanderausstellung „Herta Müller – Der Teufelskreis der Wörter“ eröffnet, die hier bis zum 5. November Station macht. Beim Organisieren mitgewirkt haben das Goethe-Institut Bukarest und der Freundeskreis Sibiu – Marburg.

Die Ausstellung umfasst bekanntlich mehrerere Dokumente und Fotografien aus dem Familienbesitz Herta Müllers, Ausschnitte aus berühmten Fernsehinterviews, Aussagen von Weggefährten (wie zum Beispiel von Mitgliedern der Aktionsgruppe Banat) und Kopien aus Securitate-Akten. Die multimedial übermittelten Informationen aus dem Leben und Werk der im Banat geborenen Schriftstellerin wurden durch einen in Rumänisch und Deutsch von der Doktorandin Teodora Moraru gehaltenen Vortrag ergänzt. In ihrer fundierten Analyse ging Moraru auf die von Müller behandelte Thematik ein, die (chronologisch und grobkonturiert) vom engen banat-schwäbischen Dorf über das Fremdheitsgefühl infolge der Aussiedlung nach Deutschland zur Auslieferung des Einzelnen im totalitären System reicht, wobei der Freiheitsentzug das Hauptthema der Schriftstellerin darstellt. Desgleichen eingegangen ist die Vortragende auf die Rezeption von Müllers Werken in Rumänien und in Deutschland, die dank der „Sprach- und Gestaltungsgewalt“ (Moraru) von Anfang an sehr positiv war.