Honigernte im Spiegelsaal des Hermannstädter Forums

Inge Reger präsentiert das Bienenvolk.

Hermannstadt – Wie kommt der Honig ins Glas? Welche verschiedenen Etappen erfordert seine Herstellung? Welche Bienensorten gibt es? Auf all diese Fragen antworteten die Schülerinnen und Schüler der Deutschen Lyzeums Mühlbach/Liceul German Sebeș am Dienstag, den 13. Juni ab 11 Uhr. Bereits in den frühen Morgenstunden hatten sie im Spiegelsaal des Hermannstädter Forums verschiedene Stationen aufgebaut, an denen interessierte Besucherinnen und Besucher die Etappen der Honigherstellung nachvollziehen konnten. Die Präsentation samt Honigernte war das Ergebnis der Arbeit eines ganzen Jahres. Bereits während der „Grünen Woche“ hatten die Schulklassen Bienenkästen gebaut und Rähmchen für die Bienen verlötet.

Schülerinnen der fünften, sechsten und siebten Klasse erklärten über mehrere Stunden die verschiedenen Arbeitsschritte auf Deutsch: Die Präsentation umfasste den Bau von Bienenkästen, die „Entdeckelung“ der Waben mit Entdeckelungsgabeln, also die Trennung von Wachs und reifem Honig, bis hin zum Schleudern des Honigs. Auch eine Honigschleuder und einen Bienenkasten mit Bienen hatten die Schüle-rinnen und Schüler mitgebracht. Auf selbst angefertigten Plakaten konnten alle Schritte noch einmal nachvollzogen werden. An der letzten Station wurde der gewonnene Honig verkostet.

Ihre Lehrerin Inge Reger hat in der Vergangenheit schon öfter Schulklassen in Deutschland bei „handlungsorientierten Projekten“ begleitet. Zum ersten Mal hat sie dieses Projekt nun auch in Rumänien umgesetzt: Dabei hat sie die Erfahrung gemacht, dass die Schüle- rinnen und Schüler beim sogenannten „handlungsorientierten Lernen“ in kurzer Zeit viel Neues lernen: „Die Schüler sind von Natur aus neugierig. Sie sind wissbegierig und initiativ. Sie wollen arbeiten – man muss ihnen nur das Terrain bieten.“
Im Zuge des Projekts „Deutsch Lernen durch handlungsorientierten Unterricht am Beispiel der Bienenzucht“, lernten die Schülerinnen und Schüler, ein Projekt gemeinsam umzusetzen, Aufgaben untereinander zu verteilen, Zuständigkeiten zu klären, und durch das praktische Arbeiten ein Spezialvokabular zu einem Thema auf Deutsch, das im Unterricht sonst so nicht vorkommt.

Über 120 Interessierte besuchten an diesem Tag den Spiegelsaal, um sich die Arbeitsetappen von den Schulklassen erklären zu lassen. Eine Wiederholung des Projekts im kommenden Jahr ist angedacht.
Die Veranstaltung entstand in Kooperation zwischen dem Deutschen Lyzeum Mühlbach/Liceul German Sebeș, der Zentralstelle für Auslandsschulwesen (ZfA), dem Demokratischen Forum der Deutschen in Hermannstadt (DFDH) und dem Institut für Auslandsbeziehungen (ifa).