Imker in der Leitung des Landwirteverbands

Reschitza - Ida Şuţa, Vizepräsidentin der Filiale Karasch-Severin des Rumänischen Imkerverbands und seit Kurzem Mitglied der Landwirtschaftskammer Karasch-Severin, erklärte den Medien, dass die Honigernte dieses Jahres im Banater Bergland eine „mäßige“ war. „Ein Durchschnittsertrag von sieben Kilogramm pro Bienenstock ist sehr wenig, gegenüber dem, was wir als ‘gute’ Ernte zu bezeichnen pflegen, nämlich um die 20 Kilogramm pro Bienenstock und -volk.“

Die Honigernte 2013 liegt sogar unter jener des Jahres 2012, die wegen der extrem lange andauernden Dürre sehr gering ausfiel, zur großen Unzufriedenheit der Imker. 2013 kommen noch, aufgrund der ungünstigen Witterungsbedingungen, Verluste an Bienenvölkern hinzu. Vor allem durch Vergiftung mit Lindenpollen. Ida Şuţa: „Trotzdem, ich würde übertreiben, wenn ich von einem Drama, aber auch, wenn ich von einem guten Honigjahr sprechen würde. Natürlich gibt es solche und solche Imker, ebenso wie es allerhand Bienenvölker gibt. Schließlich liegt der Durchschnittsertrag heuer bei sieben Kilo/Bienenstock. Aber von guten Honigernten sprechen wir in unserer Gegend dann, wenn der Durchschnittsertrag bei 20 Kilo/Bienenstock liegt. Und das Berechnungskriterium, die Zahl der Imker, die Verbandsmitglieder sind insofern relevant, als wir inzwischen 1100 Mitglieder zählen. Gewinnvermindernd kommt hinzu, dass die Pflege der Bienenvölker immer teurer wird. Vor allem im Winter, wenn zugefüttert werden muss.“

Erschwerend in diesem Jahr sei auch, dass die Bienenvölker nicht die Möglichkeit hatten, sich ausreichend mit Nahrungsvorrat für den Winter zu versorgen. Bereits jetzt sei Zusatzfütterung nötig, obzwar das warme Wetter noch den Ausflug der Bienen möglich macht und auch noch Blumen blühen. „Erfahrungsgemäß haben wir aber immer wieder Verbandsmitglieder, die im Frühjahr feststellen müssen, dass ihre Bienenstöcke ausgestorben sind. Denn auch unsere Zusatzfütterung darf gewisse Grenzen nicht überschreiten, einfach weil die Bienen das nicht vertragen.“
Am besten sind 2013 jene Imker (auch im Wortsinn) gefahren, die es verstanden haben, die Sonnenblumen- und Rapsblüte voll zu nutzen – obwohl sich manche der Imker, die Wanderimkerei betrieben haben, beklagten, dass einige der neuen Sonnenblumensorten, die – etwa im Raum Moritzfeld/Măureni – in diesem Jahr angebaut wurden, fast keinen Honig geliefert haben, mehr noch, dass die Bienen sie gemieden haben. Ida Şuţa: „Bedauerlicherweise werden im Banater Bergland ziemlich wenig Raps und Sonnenblumen angebaut. Aber dort, wo das geschieht, hat es 2013 Traumernten an Honig gegeben: Ein Imkerkollege aus Berlişte im Raum Orawitza hat gemeldet, dass er 40 Kilo/Bienenstock schleudern konnte.“

Hingegen gab es ernsthafte Probleme während der Lindenblüte. Nicht nur, dass die Lindenblüten kaum Honig hergaben – „wir wissen ja schon aus Erfahrung, dass es nur alle drei Jahre eine gute Ernte an Lindenhonig gibt“ – aber in diesem Jahr sei es anders gewesen als in sonstigen „unfruchtbaren“ Lindenjahren: Weil die Blüten kaum Nektar enthielten, haben die Bienen sehr viele Pollen gesammelt und in den Bienenstöcken abgelagert. „Jedoch große Mengen Pollen der Lindenblüten wirken toxisch, wenn sie ohne Honig in einem Bienenstock gelagert sind“, erklärt die Imkerin [u]a. „So sind viele Bienen draufgegangen.“ Schlecht war es 2013 auch um die andere Honigsorte bestellt, die das Banater Bergland hervorbringt, um den Akazienhonig. Während der Akazienblüte hat es geregnet, danach kam abrupt eine Hitzewelle und alle Blütendolden fielen ab. Im Endergebnis gab es dann kaum – oder nur ausnahmsweise und dort, wo die Akazien zeitgleich mit dem Schlehdorn blühten – Akazienhonig. Übrigens: Hauptzielland für Bienenhonig aus dem Banater Bergland ist Deutschland. Dorthin werden 90 Prozent der jährlichen Ernte verkauft.

Die 23 Mitglieder der neukonstituierten Landwirtschaftskammer Karasch-Severin haben jüngst ihren Vorstand gewählt. Vorsitzender ist Dipl.-Ing. Darius Văcaru geworden, der als Unabhängiger angetreten ist. Zu seinem Stellvertreter wurde der Tierarzt Ionel Pantiş aus Bokschan gewählt, seitens des Verbands der Rinder- und Milchkühezüchter des Banater Berglands. Dem Ständigen Büro der Landwirtschaftskammer Karasch-Severin gehören, neben der Imkerin Ida Şuţa, noch Maria Pancea seitens der Landwirtschaftsgewerkschaft Agrostar, Ovidiu Chivu, wie Ida Şuţa seitens des Imkerverbands ACA, Gheorghe Borozan seitens der Besitzer von Forsten und Adrian Percea, der Vertreter des Vereins der Landwirte unter 35 Jahren.