Jour Fixe in Neppendorf

Gespräche zur deutschsprachigen Kulturarbeit in Siebenbürgen

In einer lockeren Atmosphäre tauschten sich die Teilnehmer über die deutschsprachige Kulturarbeit in Siebenbürgen aus. Foto: Vlad Popa

Hermannstadt – 30 Vertreter deutschsprachiger Einrichtungen in Hermannstadt/Sibiu, Klausenburg/Cluj Napoca, Fogarasch/Făgăraş und nicht nur trafen sich am Mittwochnachmittag im Hans-Bernd-von-Haeften-Tagungs- und Konferenzzentrum in Neppendorf/Turnişor. Auf Einladung der Konsulin Judith Urban berichteten die Teilnehmer über die eigene Tätigkeit und besprachen aktuelle Themen der Kulturarbeit in Siebenbürgen. Die DAAD-Lektorin Dr. Ellen Tichy sprach über die Programme, welche die Lucian-Blaga-Universität mit Studenten und zukünftigen Studenten durchgeführt hat und fortzusetzen gedenkt. Dr. Tichy meldete auch das Vorhaben, einen Jugendverein zu gründen, der in Zukunft verschiedene Maßnahmen mit EU-Mitteln abwickeln soll.

Das Gründungstreffen soll hierzu am 22. Oktober im Hermania-Restaurant auf der Kleinen Erde/Str. Filarmonicii stattfinden. Caroline Fernolend stellte kurz den Mihai-Eminescu-Trust vor und sprach zu aktuellen Projekten wie der Pflanzung von über einer Million Bäumen zur Wiederbewaldung von Gebieten in den Kreisen Kronstadt/Braşov, Covasna, Harghita, Mieresch/Mure{ und Hermannstadt sowie einem sozialen Projekt, welches der Roma-Bevölkerung in Deutsch-Weißkirch/Viscri zugute kommen soll. Stadtpfarrer László-Zoran Kézdi sprach über die Kulturprojekte der evangelischen Kirchengemeinde in Heltau/Cisnădie. Hier wird jährlich ein Kulturjahr ausgerufen, in dessen Rahmen Konzertreihen, ein Tag der offenen Tore in der Heltauer Kirchenburg sowie Ausstellungen stattfinden. 

Zur Geschichte, den Aufgaben, den Projekten sowie den Ausstellungen und Vorlesungen des Kultur- und Begegnungszentrums Friedrich Teutsch sprach Gerhild Rudolf, dessen Leiterin. Alexander Nutz, welcher die Stelle des ifa-Kulturassistenten in Fogarasch innehat, sprach zu den deutsch- und rumänischsprachigen Kinderspielstätten, die in Seligstadt/Seliştat und Bekokten/Bărcut stattfanden und in Zukunft wiederholt werden sollen. Ein Planspiel zur Zukunft der Deutschen Minderheit fand in Zusammenarbeit mit der Hermannstädter ifa-Kulturassistentin Martina Friedsmann und Vertretern des CIVIC-Institutes in Michelsberg/Cisnădioara statt.

Ziel des Projektes war es, den 17- bis 90-jährigen Teilnehmern einen Perspektivenwechsel zu ermöglichen und intensive Gespräche zum Thema der deutschen Minderheit in Rumänien, ihrer Aufgaben, Probleme und Zukunft in Gang zu bringen. Claudia Stühler, welche das Gong-Theater vertrat, berichtete über den Leitungswechsel im Kinder- und Jugendtheater durch die Ernennung von Adrian Ioachim Tibu und das Vorhaben, in Zukunft zahlreichere Premieren der deutschen Abteilung auf die Bühne zu bringen. Studenten des Klausenburger Gutenberg-Vereins stellten ihre Tätigkeit vor und gingen vor allem auf die Aufgaben ein, welche sie 2015, anlässlich des Jugendkulturhauptstadt-Jahres in Klausenburg, erwarten. Corina Bokor, Referentin des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, berichtete über dessen Aufgaben und die zahlreichen Kulturprojekte, die mit finanzieller Unterstützung des Departments für Interethnischen Beziehungen jährlich veranstaltet werden.

Über ihre Tätigkeit sprachen auch weitere Vertreter deutschsprachiger Einrichtungen wie Corina Stănese, die Geschäftsführerin der Arbeitgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen, Birgit van der Leeden, Fachberaterin in Siebenbürgen seitens der deutschen Zentralstelle für Auslandsschulwesen, Ruxandra Stănescu, Redakteurin der Hermannstädter Zeitung oder Roger Pârvu, Programmleiter der Evangelischen Akademie Siebenbürgen.