Jugend im Fokus: Begeisterndes Treffen der deutschen Minderheit in Bacău

Obwohl die Tanzfläche eigentlich zu klein ist, wächst der Enthusiasmus der Tanzgruppe Sonnenschein zur Höchstform. Foto: Ulrich Brunhuber

Beim ersten Jugendtag des Zentrumsforums Bacău gestalteten die Jüngeren den kulturellen Teil. Nicht zuletzt wegen des guten Wetters kamen mehr Mitglieder, Sympathisanten und Gäste an den Veranstaltungsort im Bacauer Rosenpark als erwartet. Darunter befanden sich auch viele Veteranen des Forums.

Unter den Gästen waren wie immer Ilie Bîrzu, der sich im Kreisrat für die Belange der Minderheiten einsetzt mit seiner Gattin Daniela Bîrzu, der Direktorin des Kunstlyzeums von Bacau, die Vertreterin der Romaminderheit Marietta Hărțescu, der Vorsitzende der jüdischen Minderheit, Hainrich Brif, Silviu Nița, der Vorsitzende der italienischen Minderheit, und Christian Töpfer, Vorstandsmitglied im Regionalforum mit Schwerpunkt Jugendarbeit.

Bei gutem Wetter nahmen auch viele ältere Mitglieder der deutschen Minderheit am Treffen teil und trugen zur guten Atmosphäre der Veranstaltung bei. Sie zeigten ihre Unterstützung für die jüngere Generation und deren Engagement für die Bewahrung der deutschen Kultur im Kreis Bacău. Das Treffen bot der Jugend eine Gelegenheit, ihre Talente und Leidenschaften auf verschiedenen künstlerischen Gebieten zu präsentieren.

Die Autorin Teodora Smântancă-Strugariu, Schülerin beim C. N. „Vasile Alecsandri“ in Bacău und Goldgewinnerin bei der internationalen Deutscholympiade 2022, eröffnete den kulturellen Teil mit der Vorstellung ihres Buches „Für Elise“. Das Werk erzählt die bewegende Geschichte einer jungen Frau und leidenschaftlichen Balletttänzerin, die sich mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens, der Liebe und der Suche nach ihrer Identität auseinandersetzt. Die Autorin schafft es, einfühlsam und mitreißend die Emotionen und inneren Konflikte der Protagonistin ihres Romans darzustellen und weckte damit großes Interesse.

Passend zur Geschichte tanzte Sophia Brunhuber eine Ballettvariation aus „La Fille mal gardée“, nachdem Simona Baicu, Leiterin der Chorgeographieabteilung des Kunstlyzeums, einführende Worte zum Werk von Jean Dauberval aus dem Jahr 1789 gesprochen hatte. Trotz des schwierigen Auftrittsortes verlieh die junge Tänzerin, die die Choreografieabteilung des C.N. de Art˛ „George Apostu“ in Bac˛u besucht, mit anmutigen Bewegungen dem klassischen Stück Leben.

Marina Moise, Mitglied des Vorstandes des Zentrumsforums, präsentierte im Rahmen des Treffens die deutschen Werke der Kreisbibliothek „Costache Sturdza“ in Bacău. Die Informationen wurden von Adrian Jicu, dem Direktor der Institution zur Verfügung gestellt. Sie zeigte den Interessierten, wie reichhaltig der Bestand an deutscher Literatur und Fachbüchern in der Bibliothek ist.

Ein weiterer Höhepunkt des Treffens war der Auftritt von Miruna Godoci, einer talentierten Schülerin der Schlaginstrumentenabteilung am C.N. de Artă „G. Apostu“. Sie spielte auf virtuose Weise Marimba und beeindruckte das Publikum mit ihrer Leidenschaft und ihrem Können.

Christian Töpfer stellte die Jugendarbeit des Demokratischen Forums in Rumänien und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen vor. Er legte den Fokus auf das reichhaltige Angebot von Ferienlagern mit verschiedenen Schwerpunkten, wie zum Beispiel Tanzgruppentreffen, Sprachferienlagern und der Jugendkonferenz.

Die Tanzgruppe „Sonnenschein“ vom Liceul Teoretic „Spiru Haret“ in Moinești unter der Leitung von Deutschlehrerin Alina Popa, begeisterte die Zuschauer mit traditionellen deutschen Tänzen. Mit fröhlicher Energie und akrobatischen Einlagen gaben die jungen Tänzerinnen und Tänzer einen Einblick in die Tanzkultur der deutschen Minderheit.

Der Auftritt der Jugendlichen ist ein wunderbares Beispiel, das zeigt, welchen positiven Einfluss engagierte Lehrer, die ihre anvertrauten Schüler über das normale Maß unterstützen, auf die Jugend und ihre Entwicklung haben.
Durch die Veranstaltung führte und moderierte die Vorsitzende Mihaela Brunhuber.

Dem kulturellen Teil folgte der kulinarische, nicht nur mit der traditionellen Verkostung der von den Mitgliedern selbst hergestellten Weine und Liköre, sondern auch mit Gerichten, die grünen Spargel aus dem eigenen Garten der Vorsitzenden enthielten. In den privaten Gesprächen wurde oft kritisch auf die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Deutschland eingegangen. Dabei wurde das Fehlen von Diplomatie zur Beilegung des Krieges bemerkt.

Das Treffen der deutschen Minderheit im Kreis Bacău mit dem Schwerpunkt auf Jugendpflege und Nachwuchs war ein großer Erfolg. Es bot den jungen Menschen eine Plattform, um ihre künstlerischen Talente zu präsentieren und ihre Wertschätzung für die deutsche Kultur zu zeigen. Gute Kritik bekam die Facebookgruppe „forumbacau“, auf der Links zu Bildern und Videos vergangener Veranstaltungen zu finden sind. Die Veranstaltung stärkte das Bewusstsein für die Bedeutung des kulturellen Erbes und ermutigte die Jugend, sich aktiv für seine Bewahrung einzusetzen.