Reschitza – Ioan Popa (der Reschitzaer ist im Südbanat eher als einer der größten Nudel- und Teigwarenfabrikanten landesweit, mit dem Beinamen „Nelu Tăiţelu” – in etwa: „Hänschen Nudelchen” – bekannt) ist in Konflikt mit dem Kreisrat Karasch-Severin geraten. Es geht um seine liebste Nebenbeschäftigung, das Skifahren und die Skipiste, die er oberhalb der „Casa Baraj” am Staudamm des oberen Franzdorfer Stausees eingerichtet hat, nachdem sie der Kreisrat ihm verpachtet hatte.
Und da liegt der Haken. Ioan Popa, bzw. seine Firma, hat die Pacht für die 800 m lange Piste für den Winter 2013-1014 nicht bezahlt und ist auch die Pacht an die vom Kreisrat, als Pächter, gegründete Firma SC Schilift SRL für den eben erst vergangenen Winter noch schuldig. Alle Seiten geben gern zu, dass der TOP-100-Millionär Ion Popa viel eigenes Geld in die Errichtung und Ausstattung der Skipiste investiert hat.
Auch, dass er die ehemalige Bauhütte der Staudammbauer und deren Umgebung – einschließlich den Stausee, an dessen Ufer er Pontons und Cafés sowie sommersüber eine vielbesuchte Weekend-Disco eingerichtet hat, also für die ganzjährige Nutzung der Hotels und Restaurants sowie der Freizeiteinrichtungen, sorgt – clever nutzt. Das bringt viele Touristen und Wochenendausflügler. Anscheinend aber nicht genug.
Außerdem: wenn im Winter 2012-2013 kaum Schnee gefallen war – und das hat sich infolge des Klimawandels auch in den folgenden Wintern wiederholt – konnte die Skipiste (die mit keinen Schneekanonen künstlich in Schuss gehalten wird) kaum genutzt werden. Das heißt: wenig Einnahmen, also auch ein Loch in der Kasse und die Unmöglichkeit, aus den Einnahmen auch noch die Pacht zu zahlen.
Ionu] Balaci, der Direktor der vom Kreisrat zwecks Nutzung eigener Naturpisten gegründeten SC Schilift SRL, schreibt in seinem Bericht an den Kreisrat, den er auf der jüngsten Tagung verlas: „Im Laufe des Jahres 2014 hat die SC Schilift SRL den Vertrag mit der SC Casa Baraj SRL unter schwierigen Bedingungen abgewickelt, infolge derer es der Schilift-Gesellschaft nicht gelungen ist, auch nur irgendetwas von der Pachtsumme der Saison 2013-2014 für die Skipiste zu kassieren. Das Hauptproblem war der fehlende Schnee, weswegen die Skipiste nicht sehr viele Tage lang genutzt werden konnte. Das ist ein Risiko, das aber dem Vertragspartner bekannt war, als er den Pachtvertrag unterschrieben hat.
Um die Schulden der SC Casa Baraj SRL trotzdem einzutreiben, haben wir versucht, eine andere Terminierung der Abzahlungen auszuhandeln, aber dieser erste Schritt scheiterte. Nach zahllosen Gesprächen mit dem Administrator der SC Casa Baraj SRL, Herrn Ioan Popa, ist es uns gelungen, zu einem Einvernehmen zu kommen. Wir haben einvernehmlich ein neues Programm für die Bezahlung der Pacht beschlossen, das mit Januar 2016 startet.” Trotz alldem sei es der SC Schilift SRL gelungen, wenigstens die Restpacht für den Winter 2012-2013 zu kassieren: 10.000 Lei.