Kirchenburgenlandschaft im Bukarester Dorfmuseum

Ausstellung bleibt bis 5. Oktober geöffnet

Zahlreiche Besucher kamen zur Vernissage. Foto: Ben Uhder

Bukarest - Dienstag eröffneten der deutsche Botschafter Werner Hans Lauk und die Museumsexpertin Aurelia Cosma die Ausstellung „Hermannstadt: Denkmäler, Menschen, Landschaften“ im Dorfmuseum „Dimitrie Gusti“.  Ausgehend von Hermannstadt unternehmen  Martin Eichler, Georg Gerster und Martin Rill eine fotografische Reise durch das heutige Südsiebenbürgen. Ihr Bilder zeigen eine Gesellschaft zwischen Tradition und Moderne und geben einen Einblick in die architektonischen Besonderheiten der Region.

In seiner Eröffnungsrede betonte Botschafter Lauk nicht nur den Beitrag der Kirchenburgen für das kulturelle Gedächtnis der Region und seiner Bewohner, sondern auch darüber hinaus. Sie zeigen, „wie wichtig das Hand-in-Hand-Arbeiten zwischen Deutschland und Rumänien für den Erhalt von Kulturgütern ist“, sagte Lauk. Erst im April dieses Jahres wurde die Kirchenburgenstiftung der Evangelischen Kirche A.B. gegründet. Die Schirmherrschaft haben der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck und der rumänische Staatspräsident Traian Băsescu übernommen. Die Stiftungsgründung habe ein „öffentlichkeitswirksames Zeichen gesetzt, dass der Erhalt der siebenbürgischen Kirchenburgen beiden Ländern am Herzen liegt“, so Botschafter Lauk in seiner Rede.

In Siebenbürgen gibt es etwa 150 Kirchenburgen und Wehrkirchen. Sie entstanden ab dem 14. Jahrhundert. Die Bewohner wollten sich damit vor Einfällen, wie zum Beispiel den osmanischen Türken, die nach Mitteleuropa vorzudringen suchten, schützen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich so ein Netz von Wehrkirchen, das einmalig in Europa ist. Sieben der Kirchen wurden von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.

Die Ausstellung ist vom 9. September bis zum 5. Oktober im Nationalen Dorfmuseum „Dimitrie Gusti“ (Şos. Kiseleff Nr. 28-30) zu sehen.