Bokschan – Bürgermeister Eugen Cismăneanţu strafte jüngst den Bauausführer der umfassenden Kanalisierungsarbeiten, die in ganz Bokschan/Bocşa im Gange sind, mit einer 10.000-Lei-Geldstrafe ab: „Wir haben dauernd sehr viele Probleme mit diesem Projekt zu lösen, durch welches wir zu den acht Städten des Banater Berglands gehören, deren Kanalisierungsnetz total erneuert oder gebaut wird, hauptsächlich mittels EU-Finanzierung. Aber die Probleme kommen von der Art und Weise, wie die Entwürfe ausgearbeitet wurden, wie der Bauausführer es versteht, seine Pflichten zu erfüllen und wie wir den Bürger durch schlecht ausgeführte oder einfach störende Arbeitsgänge belästigen.“
„Es ist allgemein bekannt, dass wir im Rathaus regelmäßige Treffen veranstalten, um das Vorhaben des Baus von 48 km Kanalisierungen in Bokschan zu besprechen“, erklärte Cism²nean]u. „Daran beteiligen sich unsere Abteilungsleiter, der Bauherr, der Projektant, Vertreter der Siedlungswasserwirtschaft Aquacara{. Dabei gelingt es uns oft, einige der Probleme zu lösen. Dass sich die Bürger über die Arbeitsweise des Bauherrn aufregen, das kann ich aus eigener Anschauung bestätigen. Was soll schon ein Bürger sagen, wenn das Kanalrohr an seinem Haus vorbeigeht und der Bauherr vergessen hat, eine Anschlussmöglichkeit ans Sammelrohr einzubauen – denn den Anschluss vom Heim zum Kanalrohr muss der Anwohner machen.
Aber schließlich haben sich auch für diese häufigen Fälle technische Lösungen gefunden. Natürlich weiß jedermann, dass zum Rohrverlegen erst mal aufgegraben werden muss – und nachher wieder zugeschüttet. Aber das „wie“ ist das Problem, das uns als Rathaus und unsere Bürger dauernd ärgert. Zudem sind die Termine sehr eng geplant und dauernd schwebt das Damoklesschwert des Terminüberziehens über allem – und damit der Verweigerung der Zahlung der verspätet abgeschlossenen Arbeiten.
Andrerseits: ich kann nicht ganze Straßenzüge evakuieren, nur weil der Bauherr die gesamte Straße braucht, um einen meterbreiten Graben auszuheben... . Ich glaube auch kaum, dass die Ausführungsverspätungen des Bauherrn auf Kosten des Rathauses gehen...“ Die Stadt Bokschan notifiziert regelmäßig Aquacara{ und den Bauherrn über die Mängel und Lösungsmöglichkeiten in der Bauausführung, die man gemeinsam angehen kann. Problem für Problem: „Wir hoffen immer wieder, nicht an Schiedsgerichte appellieren zu müssen, um Probleme zu klären, die wir gemeinsam lösen könnten.
Aber ab und an muss ich auch mit Geldstrafen drohen – oder gar, wie jüngst, welche anwenden wegen des Vorfalls an der Lugoscher Straße im Stadtteil Măgura, dem ärmsten der Stadt. Nur: ich will keineswegs, dass das Verhängen von Geldstrafen zum Zweck an sich wird! Ideal heißt für mich: adäquate technische Lösungen und Lösungsfindung im zivilisierten Gesprächsrahmen. Die Geldstrafe sollte eher als Zeichen verstanden werden, dass das Rathaus Bokschan diese Arbeiten mit allem gebotenen Ernst verfolgt und Schludereien nicht duldet und deshalb so den Bauherrn, den Bauausführer sowie die Baustellenleiter verwarnt. Die Verspätungen in der Bauausführung sind keine Entschuldigung für Schlampereien.
Aufholen kann man die Verspätungen durch mehr Leute und Geräte auf den Baustellen. Und wenn Abänderungen der Planzeichnungen nötig werden, müssen diese vor ihrer Umsetzung dem Rathaus zur Kenntnis gebracht und von diesem genehmigt werden. Diesen Anspruch hat das Rathaus Bokschan mit Fug und Recht!“