Kontaminiertes Grubenwasser nicht im Griff

Reschitza - Wie die Lokal- und Regionalmedien des Banater Berglands berichten, habe Präfekt Ioan Dragomir (PSD) jüngst seine Besorgnis geäußert über mögliche „internationale Auswirkungen“ des mit Uran kontaminierten Grubenwassers aus dem Raum Ciudanovi]a in der Nähe von Orawitza. Alle fließenden Gewässer des Gebiets, einschließlich jene, die aus den aufgelassenen (und nach mehr als 30 Jahren immer noch nicht ökologisch verplombten) Urangruben austreten, münden direkt oder indirekt in den Karasch-Fluss und dieser in die Donau, die ein internationaler Strom und Grenzfluss ist.

Der Präfekt hatte in den Tagungssaal der Präfektur Vertreter der Agentur für Umweltschutz (APM), der Umweltaufsicht (Garda Na]io-nal˛ de Mediu), der Direktion für Öffentliche Gesundheit DSP, der Nationalen Kompanie des Urans (CNU) und des staatlichen Unternehmens für die Konservierung und/oder ökologische Schließung von Bergwerken, Coversmin SA, eingeladen. 

Als neutraler Beobachter sei dazu angemerkt, dass die Nationale Kompanie des Urans – sie verfügt in Orawitza über ein großes Gebäude als Regionalsitz im Banater Bergland – aufgrund eines Urteils des Bukarester Amtsgerichts, Abteilung VII, seit dem 14.12.2021 für zahlungsunfähig deklariert wurde (Gerichtsdossier 23089/3/2021) und seither Sonderbestimmungen unterliegt. Andrerseits ist CNU die Verwalterin des Bergbaugebiets Ciudanovița-Lișava, wo die Urangruben des Banats liegen, seit Uran von Geologen zur Habsburgerzeit entdeckt und nach dem Zweiten Weltkrieg, zuerst von den sowjetischen Besatzern, ausgebeutet wurde.

Andererseits muss bemerkt werden, dass die staatliche Conversmin SA wiederholt ermahnt wurde, die nach der Wende von 1989 aufgelassenen Urangruben nach ökologischen Kriterien sicher zu verplomben, ebenso den strahlenden Abraum dieser Gruben zu sichern, der im Li{ava-Tal bei Ciudanovița „lagert“ (in Wirklichkeit einfach aufgeschüttet wurde) und bei jedem ernsteren Regen kontaminierte Rinnsale in die fließenden Gewässer des Raums entlässt.
Präfekt Dragomir wusste also mit Bestimmtheit, warum er sich bemüßigt gefühlt hat, eine Tagung mit allen Verantwortungsträgern in Sachen Kontaminierung mit strahlendem Material der fließenden Gewässer des Raums nordwestlich von Orawitza zusammenzutrommeln. Warum nicht auch mit Verantwortlichen für Grundwasserkontaminierung?

„Der erste Grund für meine Besorgnis sind die Abraumdeponien der Urangruben“, sagte der Präfekt. „Sooft es regnet, sind Wasserabflüsse in die umliegenden fließenden Gewässer zu verzeichnen. Und die Gefahr der Kontamination der Karasch steigt. Das zweite Problem sind die Entkontaminierungsstationen, die Abwasserbehandlung. Ich möchte, dass alle Maßnahmen getroffen werden, um Entwicklungen zu vermeiden, die zu internationalen Auswirkungen führen könnten.“
Dem Präfekt wurde erklärt, dass das größte Problem die Insolvenz von CNU sei. Das mache eine Zusammenarbeit mit Conversmin nahezu unmöglich. 

„Es gibt jetzt keinerlei Finanzen mehr für die Fortsetzung begonnener Arbeiten, um das Phänomen zu stoppen. Das Grubenwasser kann nicht mehr entfernt und behandelt werden. Für die Pumpen gibt es keinen Strom mehr. Also fließt das Grubenwasser einfach ab. Und bisher durchgeführte Konservierungs- und Sicherungsarbeiten könnten definitiv kompromittiert werden“, erklärte der Chef der Umweltaufsicht, Remus Blujdea, bereits im März vor dem Präfekturkollegium.

Die relative Dürre, die auch im Banater Bergland herrscht, hält gegenwärtig den Gefahrenpegel niedrig. Aber das Reden über die Probleme, mit und vor dem Präfekten, hat nur die Problematik öffentlich bewusst gemacht – ohne einen Lösungsansatz zu bieten. Befremdlich: jüngste Messungen und Überprüfungen von APM – Wasser, Boden, Vegetation, Sedimente – zeitigten Ergebnisse, die keinen Grund zur Panik liefern: alle Werte liegen unter der Grenze des Höchstzulässigen.