Reschitza – Bereits vergangenen Sonntag, zu den orthodoxen Pfingsten, startete Reschitza sein „Etnica“-Festival. Diese erste Ausgabe setzt sich zum Ziel, die Multikulturalität des Banater Berglands zu zelebrieren, ist das Südbanat doch eine der Gegenden Rumäniens mit der größten Vielfalt an Volksgruppen. Sieben von ihnen gehören zu den „historischen Minderheiten“, die staatlich anerkannt und positiv diskriminiert werden, und diese sieben Minderheiten sind dem Aufruf des Reschitzaer Rathauses gefolgt und bestreiten je einen Tag dieser Woche: die (mehrheitlichen) Rumänen, die Tschechen, Serben, Kroaten, Roma, Ungarn und die Deutschen gelten im Banater Bergland als diejenigen, ohne deren kulturell-gesellschaftlich-wirtschaftliches Erbe das Banater Bergland heute nicht das wäre, was es ist.
Vergangenen Sonntag startete „Etnica“ mit einem Umzug der Trachtengruppen der acht Volksgruppen, der in der Neustadt stattfand, zwischen dem Intim-Komplex und dem Tricolorului-Park. Dort, im Tricolorului-Park, wird in dieser Woche jeweils einen Tag lang eine der Volksgruppen sich im Rahmen von Ausstellungen präsentieren (Volkstrachten, traditionelle Objekte, Fotos, Bücher, Präsentationsalben usw.). Täglich zwischen 10 und 22.30 Uhr soll im Zentrum der Neustadt die traditionelle Küche jeder Volksgruppe präsentiert werden, begleitet von Kulturprogrammen, die die Ensembles der jeweiligen Ethnien bestreiten.
Eröffnet hatten die Programmreihe am Sonntag Vertreter mehrerer Ethnien des Banater Berglands, die serbische Volkstanzgruppe „Sveti Nikola“ aus Radimna an der Donau. Danach folgte die kroatisch/kraschowänische Volkstanzgruppe aus Klokotitsch und das rumänische Volkstanzensemble (inclusive Orchester und Solisten) „Pusta Banatului“.
Den Montag gestalteten die Kroaten/Kraschowänen aus den sieben Ortschaften des Banater Berglands, die sie Ende des 16. Jahrhunderts südlich von Reschitza gegründet haben. Aufgetreten sind „Karasevska Zora“ und die „Zicka“-Band von Todor Milan. Dienstag war zum Tag der Tschechen des Banater Berglands erklärt worden. Es gab je einen Stand traditioneller kulinarischer Produkte aus Șumița (gestaltet von Claudia Sembera), Bigăr/Schnellersruh (Johanna Mleziva), Sankt Helena (Maria Hruza) und Gârnic/Weitzenried (Maria Bouda). Josef Mleziva zeigte eine Malereiausstellung, Vențel Mleziva eine Ausstellung mit Holzschnitzereien, Josef Sembera Flechtarbeiten. Es tanzte das Ensemble aus Sankt Helena (Leiterin Klara Jichova) und es spielte das „Bohemia“-Ensemble unter Josef Piecek auf.
Am heutigen Mittwoch ist der Tag der Ungarn des Banater Berglands. Den Tag gestaltet die Reschitzaer Kulturvereinigung „Platanus“. Es gibt eine Ausstellung mit Volkstrachten, den Auftritt des Kinderchors „Hóvirag“/Schneeglöckchen, den Auftritt des Tanzensembles aus Cristur (Leiterin Juliana Szabó) und ein Konzert der Gruppe „Asincron 2+1“ aus Tormak bei Gataja. Den Donnerstag gestalten die Banater Berglanddeutschen. Adina Ghinaci eröffnet eine Malereiausstellung (Aquarelle), es spielt die Blasmusik der Aninaer Bergknappen unter Dumitru Omescu jun., es singt der „Franz Stürmer“-Chor, es spielt das „Intermezzo“-Ensemble unter Lucian Duca, es treten die „Enzian“-Tanzgruppen auf. Ausstellen werden auch die Kunstzirkel (naive Malerei und Holzschnitzerei) des DFBB und es wird ein Stand mit Büchern und Periodika aufgestellt, die vom DFBB herausgegeben wurden.
Freitag ist der Tag der Roma. Die Gestaltung hat der Verein Nevo Parudimos übernommen. Auftreten wird das Ensemble „Junii Gugulani“ (Leiter Adi Jurchescu) aus dem Karansebescher Raum, mit zahlreichen Vokal- und Instrumentalsolisten. Samtag ist Tag der Rumänen des Banater Berglands. Der Tag wird kulinarisch und choreografisch gestaltet (das Ensemble „Bârzava“ mit sechs Vokalsolisten). Den Abschluss machen Sonntag die Serben, die sich mit traditioneller Kulinarik, mit Volkskünstlern, dem Ensemble „Sveti Djordjie“ aus Stanciova, dem „Sloga“-Ensemble aus Felnak und dem Orchester von Laza Vesic mit Solistin Miriana Iovicin präsentieren.
Samstag und Sonntag findet auf der von Werner Hirschvogel homologierten Trasse im Doman-Tal auch das jährliche Bergrennen der rumänischen Landesmeisterschaft „In memoriam Werner Hirschvogel“ statt.