Temeswar - Das Temeswarer Refugee Art Festival erlebt diese Tage seine 7. Auflage. Bereits zum Tag der Flüchtlinge und Vertriebenen ging die Veranstaltungsreihe mit einem Rundtischgespräch los, an dem sich auch der Vizekonsul der Bundesrepublik Deutschland in Temeswar, Siegfried Geilhausen (im Bild stehend), beteiligte. Veranstalter des Festivals ist der LOGS-Verein in Temeswar, der sich seit mehreren Jahren um Flüchtlingsgruppen in der Region kümmert. Auf dem Programm standen bis dato Ausstellungen, eine Kunstinstallation aus Wachs „Under the Melting Sky“ am Domplatz, ein Kunstatelier für Geflüchtete Kinder, ein multiethnisches Fußballturnier, ein Klavierkonzert, Wettrennen, sowie Kulinarisches. Beim Kunstatelier kamen Temeswarer Kinder mit Flüchtlingskindern zusammen zum Malen und künstlerischem Ausprobieren, im Stadtpark hinter dem Continental-Hotel wurde eine Kreisbank rund um einen „Baum der Güte“ von Flüchtlingen installiert und bunt bemalt und mit motivierenden Aussagen beschriftet. Heute Abend wird im Victoria-Kino der Dokumentarfilm „The Mind Game“ über die zwei Jahre lange Flucht des 14-jährigen Sajid Khan Nasiri aus Afghanistan über Rumänien nach Belgien gezeigt, die er mit seinem Telefon aufgezeichnet hat. Als sichtbarstes und integrativ am meisten erwartetes Ereignis soll es auch in diesem Jahr das interkulturelle Picknick geben: im Carmen-Sylva-Park, am Samstagmorgen ab 11 Uhr. Vorgesehen sind Mal-, Tanz- und Musikwerkstätten für Kinder und Erwachsene, sowie das Verkosten verschiedener Spezialitäten aus den Herkunftsländern der Flüchtlinge. In Temeswar leben derzeit rund 1000 ukrainische Flüchtlinge, die Hälfte davon Kinder, und es sind rund 50 nichteuropäische Flüchtlinge registriert. Laut UNHCR (Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen) seien derzeit 71 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht vor Krieg, Umweltkatastrophen oder Persekutionen, so viele wie nie zuvor offiziell registriert.