Malerei versus anatolische Teppiche

Kooperation zwischen dem Brukenthalmuseum und dem Nationalmuseum Gdansk

Im Brukenthalmuseum zu sehen ist das berühmte Kunstfoto von Piotr Uklanski „Solidarnosc“ (2007).

Hermannstadt - Eine Ausstellung mit polnischer Malerei der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus der Kollektion des Nationalmuseums in Gdansk wird am heutigen Mittwoch im Mehrzweckraum des Blauen Stadthauses (das zum Brukenthalmuseums-Komplex gehört) eröffnet. Am 16. November findet im Museum in Gdansk die Vernissage der Exposition mit anatolischen Teppichen aus dem Fundus des Brukenthalmuseums statt. Beide Ausstellungen bleiben bis Mitte Februar geöffnet.

Für die Exposition in Hermannstadt/Sibiu wurden aus über 2300 Objekten jene ausgewählt, welche die wichtigsten Momente in der Entwicklung der Kunst im 20. Jahrhundert darstellen, erläuterte  Wojciech Zmorzyński, der Leiter der Sektion Malerei und Graphik im Museum in Gdansk, am Montag auf einer Pressekonferenz. Zusammen mit Dr. Iulia Mesea zeichnet er als Kurator für die Exposition. Geboten werde keine chronologische Darstellung, sondern Beispiele von Künstlern und Werken, die charakteristisch sind. Die Ausstellung biete einmal mehr die Gelegenheit, Vergleiche zwischen der Kunstentwicklung in den beiden Staaten aber auch den Kollektionen für zeitgenössische Kunst der beiden Museen zu ziehen, sagte Mesea.

Beide Einrichtungen bewahren Werke aus dem 19. Jahrhundert auf, die typisch sind für die regionale Entwicklung, aber auch solche, die europäische Tendenzen aufgreifen. Der Eingriff des kommunistischen Staates lenkt die Entwicklung zunächst in die von diesem gewünschte Richtung, in Polen jedoch konnte die Kunst sich nach 1956 vergleichweise freier entfalten als in anderen Staaten Osteuropas. Zudem gab und gibt es in Gdansk eine renommierte Kunstschule, aus der bedeutende Künstler hervorgingen und deren Werke man in die Ausstellung aufgenommen hat.

Die beiden Ausstellungen erfolgen im Rahmen der Kooperation, die zwischen diesen Museen seit 2010 besteht. Gezeigt wurden im ersten Jahr der Zusammenarbeit in Polen Werke der flämischen und niederländischen Malerei aus der Brukenthalschen Sammlung und im Jahr danach italienische Meister sowie mittelalterliche Silberschmiedekunst. Ebenfalls Werke niederländischer und flämischer Meister und sodann Gegenstände der Goldschmiedekunst kamen im Austausch nach Hermannstadt und zuletzt (2011) Meisterwerke der Malerei aus Gdansk. Für 2014 wurde eine gemeinsame Ausstellung unter dem Titel „Die Sünde – Spiegel der menschlichen Verhalten und der Weltordnung“ geplant.