Ferdinandsberg - Der Dauerregen des vergangenen Wochenendes hat wieder einmal die Bistra und die Sebeş im Norden des Banater Berglands anschwellen lassen, wobei Hausgärten, Höfe und einige Häuser in den Gemeinden Voislova, Valea Bistrei, Zăvoi, Glimboca und Obreja, aber auch in der Kleinstadt Ferdinandsberg/Oţelu Roşu unter Wasser gesetzt wurden. Das geschah in den meisten dieser Ortschaften zum dritten Mal in den vergangenen zehn Jahren.
Obwohl es keine besonders großen Schäden gab – autorisierte Schadenerhebungen wurden nicht durchgeführt, weil die Häuser nicht versichert waren und niemand sonst (etwa die Rathäuser) sie angefordert haben –, besuchten Hydrologen und Lokalpolitiker, aber auch die PDL-Abgeordnete und -Vizepräsidentin Valeria Schelean die betroffenen Ortschaften sofort. Einvernehmlich sprachen sie vor den Medien davon, „was passieren kann, wenn die Kommunen und die Gemeinschaften nicht mehr Gewicht auf private Präventionsmaßnahmen legen“. Dabei bezogen sie sich weniger auf die – verpflichtenden, aber bei Nichtdurchführung kaum geahndeten – Immobilienversicherungen für den Katastrophenfall, sondern vielmehr davon, dass die Rathäuser konsequenter darauf drängen müssen, dass die Bürger ihre elementaren Präventionspflichten erfüllen. Unter anderen, die Abflussgräben fürs Regenwasser im Frühjahr und Herbst zu pflegen und funktionsfähig zu halten – „wie das zu Zeiten des guten Kaisers einmal sebstverständlich war“, meinte ein geschichtsbewusster Bürgermeister (im Banater Bergland versteht man unter dem „guten Kaiser“ Franz Joseph I.).
Als sehr aktiv in ihrem Wahlkreis erwies sich einmal mehr die Rechtsanwältin Valeria Schelean, die seit ihrer Entbindung vor knapp einem Jahr (aus ihrer Beziehung mit Ex-Justizminister Tudor Chioariu ging ein Mädchen hervor) sich wieder öfter im nördlichen Teil des Banater Berglands zeigt. Ihre Feststellung: „Es ist ein Glücksfall, dass die Gemeinschaften, die in den oberen Tälern von Bistra und Sebeş leben, es verstehen, sich beispielhaft zu mobilisieren und gegenseitige Hilfe zu leisten. Aber die Lektion, die einmal mehr von der Natur erteilt wurde, hat noch zwei Fazetten, die nicht außer Acht gelassen werden sollten: Einerseits sollten die Rathäuser mit Minimalausstattungen für den Katastrophenschutz Vorsorge treffen – Pumpen, Schläuche, idealerweise auch Kleinbagger und Räumgeräte –, andererseits ist es dringend nötig, dass die Bürger angehalten, ja, bei Bedarf, durch Beschlüsse der Gemeinderäte gezwungen werden, die altbewährten Selbstschutzmaßnahmen regelmäßig durchzuführen, angefangen mit der Sauberhaltung der Abflussgräben für Regenwasser und der regelmäßigen Pflege der Bach- und Flussufer, die wegen starker Verkrautung in vielen Ortschaften bei Hochwasser die Wassermassen aus dem Bach- und Flussbett drängen.
In den meisten der besuchten Ortschaften ist es wegen exzessiven Bewuchses der Ufer zum Austreten der fließenden Gewässer gekommen. Es müsste allen klar gemacht werden, dass Hochwasserschutz nicht nur von Geldzuweisungen der Rathäuser, sondern auch vom Beitrag jedes Einzelnen abhängt. Mehr Bürgersinn kann Wunder wirken. “Die Bürgermeister forderte Valeria Schelean auf, sich zusammenzutun und Projekte auszuarbeiten, um bei der EU wegen Unterstützung beim Überschwemmungs- und Katastrophenschutz anzuklopfen. Die dafür für Rumänien reservierten Beträge seien längst nicht ausgeschöpft.