Museumsexponate leihweise nach Bukarest

Das MBM beteiligt sich aktiv an repräsentativen Ausstellungen mit Kulturgut

Reschitza – 26 Exponate seiner Sammlung zur Technik-, Kunst- und Fotogeschichte (Glasplatten) hat das Museum des Banater Montangebiets (MBM) leihweise an das Nationalmuseum Moderner Kunst (MNAC) nach Bukarest geschickt. Das Letztgenannte begeht in diesem Sommer sein 20-jähriges Bestehen im Palais des Parlaments mit einer repräsentativen Schau, zu der alle Museen Rumäniens mit Exponaten zur Teilnahme eingeladen wurden.

Das Bukarester Museumsjubiläum wird eigentlich mit einer ganzen Reihe von Ausstellungen begangen, von denen die Ausstellung „Răsucirea. Triumful provinciei, amurgul imperiilor“ (Die Wendung. Der Triumph der Provinz, Abenddämmerung der Imperien) nur ein Teil ist. Angefordert wurden Exponate, die von Künstlern, Privatsammlern und Museen aus ihren Sammlungen ausgegliedert wurden, sie werden bis November in Bukarest zu sehen sein.

Die Leiterin des Museums des Banater Montangebiets, Dr. Livia Magina, unter deren Leitung das MBM rasch zu einem Kulturpol von Reschitza (dem einzigen in der Neustadt, seit die Galerie „Agora“ des Künstlerverbands renoviert wird) wurde: „Es ist eine Ehre für uns, neben zahlreichen Kollegen aus dem ganzen Land zur besseren Bekanntwerdung von Kulturgut aus Museumslagern beizutragen. Das jetzige Projekt ist eigentlich eine Fortsetzung des anlässlich des Kulturhauptstadtjahrs Temeswar 2023 von der Temeswarer Galerie „Calina“ gestarteten, das in der Kunsthalle Bega zu sehen war. Für uns ist es von Bedeutung, von den anderen Museen positiv wahrgenommen zu werden, indem sie wiederholt mit der Aufforderung an uns herantreten, Exponate für repräsentative Ausstellungen auszuleihen. Es ist auch ein Manifestwerden der Tatsache, das in unseren Depots und Ausstellungsräumen Wertvolles vorhanden ist.“

Das wichtigste Exponat, das das MBM diesmal zur Ausstellung nach Bukarest schickte, ist der „Thrakische Reiter“, ein Marmorrelief, das 1969 am Donauufer im Weichbild der Gemeinde Pojejena gefunden wurde. Das Flachrelief stammt aus dem 2.-3. Jh. Es stellt einen Reiter in Rüstung dar, der in der Hand vermutlich ein Stück erlegtes Wild hochhält, zu dem seine Jagdhunde hochspringen. Solcherart topfdeckelgroße Flachreliefs aus Marmor sind an beiden Donauufern gefunden worden, im Raum des Donaudurchbruchs beim Eisernen Tor, sowohl in Rumänien, als auch in Serbien und, donauabwärts, in Bulgarien. Die graphische Wiedergabe dieses Flachreliefs gilt als das Wappen-Symbol des MBM.

Dieses stellt in Bukarest auch andere Fundstücke aus dakischer und Römerzeit aus, aber auch Gemälde wie etwa Tibor Bottliks „Selbstporträt mit Tania“, das der aus dem serbischen Banat stammende Kleinadlige (Maler und Bildhauer) auf seinem Alterssitz in Deutsch-Bokschan gemalt hat. „Die Wendung“ ist die zweite wichtige Ausstellung, an der das MBM in diesem Jahr sich beteiligt. Zwischen November 2023 und April 2024 war es mit Exponaten präsent in Rom, wo eine Ausstellung über die römische Provinz Dazien („Dacia, letzte Grenze der Romanität“) gezeigt wurde. Bekanntlich gehörte das Banater Bergland zu den ersten von den Römern unter Kaiser Trajan in den Dakerkriegen eroberten Gebieten und hier gab es sowohl zahlreiche Militärstützpunkte der Legio III Flavia Felix, als auch Vorposten der Legio XIII Gemina. Eine wichtige Römerstraße, die Siebenbürgen mit Belgrad (Lederata) verband, ging hier in Nord-Süd-Richtung durch. Ausgestellt war in Rom auch der Schatz von Drencova an der Donau, der in den 1970er Jahren entdeckt wurde und aus 12 Bronzestatuen aus dem 7. Jh. vor Christus bestand.