Temeswar – Nächste Woche finden im Rahmen des Festivals „Musikalisches Temeswar“ zwei Veranstaltungen statt. Am Dienstag, dem 21. April, ist das musikliebende Publikum zu einem Abend mit italienischen Canzoni eingeladen. Das Programm wird von der Sopranistin Bianca Luigia Manoleanu und dem Pianisten Remus Manoleanu dargeboten. Die Sopranistin ist vor allem als Liedinterpretin bekannt und hat mit mehreren Philharmonien in Rumänien zusammengearbeitet.
Das Duo konzertiert seit Jahren zusammen und hat mehrere Auslandstourneen unternommen, unter anderem in die Niederlande, Deutschland und Ungarn, die USA, Japan und Syrien. Das Rezital findet im Temeswarer Capitol Saal ab 19 Uhr statt. Am Freitag, dem 24. April, wird ebenfalls um 19 Uhr ein außerordentliches symphonisches Konzert stattfinden. Das Orchester der Temeswarer Philharmonie „Banatul“ wird unter dem Stab des deutschen Dirigenten Michael Hasel Werke von Richard Wagner, Horia Şurianu und Antonín Dvorák interpretieren. Michael Hasel ist Flötist, Dirigent und Professor für Bläserensemble und Kammermusik. Als Dirigent hat er mit bekannten Ensembles und Orchestern in Europa, Südamerika und Japan gearbeitet.
Das Programm des Konzerts beinhaltet das Vorspiel zu Richard Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“, Horia [urianus Doppelkonzert für Piccoloflöte, Querflöte und Orchester sowie Antonín Dvoráks 8. Symphonie im G-Dur, op. 88. Der Komponist Horia [urianu wird als Ehrengast dabei sein. Als Solisten treten Ion Bogdan Ştefănescu (Flöte) und Vlad Alecsandru Colar (Piccolo-Flöte) auf. Ion Bogdan Ştefănescu ist erster Flötist in der Bukarester Philharmonie „George Enescu” und Mitglied mehrerer bekannter musikalischer Ensembles. Vlad Alecsandru Colar ist Solo- und Piccolo-Flötist in dem Orchester der Banater Philharmonie aus Temeswar/Timişoara und seit 2014 wird er eingeladen, Flötenkurse an der Musikhochschule in Temeswar zu halten. Dank seiner Freundschaft mit dem deutschen Flötenhersteller Anton Johannes Braun konnte sich Vlad Colar in der Technik der modernen Piccoloflöte spezialisieren.
Dabei hat er Unterricht bei Michael Hasel genommen. Zum Anlass des Konzerts wird Anton Johannes Braun, ebenfalls Ehrengast, der Temeswarer Philharmonie „Banatul“ eine Piccoloflöte schenken. Anton Johannes Braun stammt aus einer Familie von Musikinstrumentenbauern. Sein Großvater Anton Bauer war in Geigenbau spezialisiert und hat schon 1896 in Temeswar eine Werkstätte eröffnet. Das Metier ist von Generation zu Generation weitergegeben worden, die Familie lebt seit den 1970er Jahren in Deutschland. Anton Johannes Braun ist in der Handfertigung von Flöten und Piccoli spezialisiert und hat 1985 in Zusammenarbeit mit Prof. Michael Hasel seine patentierte Piccoloflöte entwickelt. 1993 hat er dann in Zusammenarbeit mit Rolf Bissinger, Mitglied der Städtischen Oper Frankfurt am Main, und Prof. Michael Hasel seine moderne Holzflöte entwickelt. 2010 entstand dann in dieser Zusammenarbeit auch die zum Patent angemeldete, C-Fuß Piccoloflöte. Das Internationale Festival „Musikalisches Temeswar“ findet in diesem Jahr schon zum 40. Mal statt. Das Festival wird in Partnerschaft mit dem Deutschen Kulturzentrum Temeswar veranstaltet und vom Goethe-Institut und dem Auswärtigen Amt unterstützt.