Neues Rathaus für Pankota

Temeswar – Nachdem die Verwaltung von Pankota/Pancota im Kreis Arad ihren Sitz sieben Jahrzehnte im alten Schulkowski-Palais im Gemeindezentrum hatte, bezog sie vor Kurzem einen neuen, modernen Sitz. Es war auch schon höchste Zeit: Das Schulkowski-Palais, neben der Türkischen Burg aus dem 13. Jahrhundert wohl bedeutendster geschichtlicher Bau der Ortschaft, wurde nämlich den Erben der ehemaligen, enteigneten Besitzer nach langen Prozessen rückerstattet. Sitz des Rathauses ist nun ein stattlicher Altbau, der jahrelang die lokale Handwerkergenossenschaft und bis vor einigen Jahren die Post beherbergte. Er wurde von Grund auf saniert und erhielt eine moderne, funktionsgerechte Ausstattung. Das neue Rathaus umfasst 92 Räume, einen schön gestalteten Innenhof, zweckdienliches Mobiliar und neue sanitäre Einrichtungen. Laut Bürgermeister Josef Retter wurde die Herrichtung dieses Baus in der Zeitspanne 2009 – 2013 etappenweise durchgeführt. Der Gesamtwert der Arbeiten betrug 2,2 Millionen Lei, zum Großteil kam die Finanzierung aus Eigenmitteln der Kommunalverwaltung, zum Teil auch aus dem Haushalt des Arader Kreisrats.

Auch sonst befindet sich das Städtchen Pankota am westlichen Rand des Apuseni-Gebirges gelegen, 35 Kilometer von der Kreishauptstadt Arad entfernt, mit seinen fast 7000 Einwohnern, das jahrelang nach der Wende wie etliche andere Arader Ortschaften in einer wirtschaftlichen Stagnation steckte, endlich wieder im Aufwind. Die Ortschaft – ihr Name soll auf das lateinische „pan cubitum“ (Bergecke) zurückgehen – kann auf eine alte und bewegte Geschichte zurückblicken. 1216 soll es hier ein Benediktinerkloster gegeben haben. Nachdem der Ort im Laufe der Jahrhunderte mehrmals unter türkischer Herrschaft war, gelangte die Gemeinde 1699 zu Österreich-Ungarn, was zu einem Aufblühen erheblich beigetragen hatte. Die deutsche Ansiedlung des Ortes erfolgte 1778 mit dem ersten Schwabenzug. Das Schulkowski-Palais geht auf den ehemaligen Besitzer, einen aus Polen stammenden Fürsten zurück, der hier schon im 18. Jahrhundert  ein Gut besaß. Das Städtchen, ein wichtiges Teilstück der bekannten Arader Weinbaugegend, soll nun im Rahmen eines Großplans aus Mitteln des Kreisrats wie auch durch EU-Gelder in allen Bereichen – Infrastruktur, Wirtschaft, Tourismus – gefördert werden. Bis 2015 soll dieser umfassende Masterplan im Gesamtwert von über 30 Millionen Euro realisiert werden.