Reschitza – Auf der Facebook-Seite des mehrfachen rumänischen Landesmeisters im Bergrennen, des Reschitzaers Lucien Hora, steht das Verkaufsangebot für seinen Rennwagen vom Typ LOLA F3000 B99/50, getunt von Hora und dem im vergangenen Jahr verstorbenen vielfachen Motorsport-Landesmeister Rumäniens, Werner Hirschvogel. Die Verkaufsanzeige macht einer der Mechaniker Horas. Die Medien des Banater Berglands titelten prompt, dass der Immer-Noch-Präsident des Reschitzaer Motorsportclubs ACM Sport, der ehemalige (und inzwischen zu einer fünfjährigen Gefängnisstrafe verurteilte) „Präsident-Generaldirektor“ des Reschitzaer Maschinenbauwerks UCMR, Adrian Chebuţiu, direkt oder indirekt dahintersteckt.
Seine sehr vorsichtig gehaltene Erklärung zum Verkaufsentschluss, die Lucien Hora abgab, ging dahin, dass er sich entschlossen habe, ein neues Fahrzeug zu kaufen und technisch hochzutrimmen, um bis zum Saisonstart konkurrenzfähig zu sein. Seine knappe Erklärung kam etwa zur gleichen Zeit, als der vielmalige Vizelandesmeister in der selben Disziplin, der Reschitzaer Mircea Pădurean vom selben Sportclub, seinen Rücktritt bekannt gab und ebenfalls verkündete, dass er sein „Dienstfahrzeug“ verkaufen möchte.
Horas Fahrzeug ist von ACM Sport zu den aktiven Zeiten von Chebuţiu als Clubvorstand um 100.000 Euro gekauft worden, um dann von Hora und Hirschvogel auf sportliche Hochleistung getrimmt zu werden. Mit diesem Fahrzeug hält Lucien Hora alle Rekordzeiten auf den in Rumänien homologierten Strecken, wo Bergrennen ausgetragen werden. Viele dieser Rekordzeiten sind seinerzeit von Werner Hirschvogel aufgestellt worden. Pădureans Fahrzeug (er ist übrigens der Sohn des Ex-Vizebürgermeisters von Reschitza/Reşiţa, Tiberiu Pădurean) ist in seinem Privatbesitz.
Die Spekulationen, dass Immer-Noch-Präsident Adrian Chebuţiu hinter der überraschenden Verkaufsankündigung des Landesmeisters Hora stecken muss, fußen auf Aussagen Pădureans, der öffentlich bekanntgegeben hat, dass der Reschitzaer Motorsportclub ACM Sport ab der kommenden Rennsportsaison seinen Fahrern bloß noch die (sehr bescheidene) Teilnahmegebühr an den einzelnen Etappen der Bergrennen bezahlen wird, alle anderen Kosten aber den Fahrern „überlässt“: Instandhaltungs- und Ersatzteilkosten für die Fahrzeuge, Treibstoffkosten, Kosten für Hin- und Rückfahrt zum Austragungsort der Rennen sowie die Kosten für Unterkunft und Verpflegung am Austragungsort. Praktisch müssen 2015 die Fahrer von ACM Sport rund 95-98 Prozent der Teilnahmekosten an jedem Rennen selber tragen. Damit habe Chebuţiu, so die nicht unlogische Schlussfolgerung der Medien des Banater Berglands, nach dem ehemaligen Industriekoloss des Maschinenbauwerks Reschitza auch einen der wenigen Spitzensportclubs von Reschitza zerstört.
Bis zur Stunde, als dieser Bericht verfasst wurde, gab es noch keinerlei offizielle Stellungnahme zu dem sich Abzeichnenden oder über die künftigen Absichten des Motorsportclubs, weder seitens ACM Sport noch seines Managers Adrian Chebuţiu.