Rumänisch-ungarische Zusammenarbeit im Veterinärbereich

Forscher aus Temeswar und Fünfkirchen nehmen Impfstoffe unter die Lupe

Temeswar – Die Universität für Biowissenschaften „König Mihai I.“ in Temeswar/Timișoara (USVT) hat vor Kurzem eine Kooperationsvereinbarung mit dem Nationalen Labor für Virologie (LNV) der Universität Fünfkirchen/ Pécs (UP) in Ungarn unterzeichnet. Die beiden Universitäten werden in den Forschungsbereichen Veterinärmedizin und einiger anderer zusammenarbeiten. Das Partnerschaftsabkommen Ende Juni im Beisein von hochrangigen Persönlichkeiten der vertretenen Institutionen unterzeichnen die Rektoren der beiden Universitäten, Prof. Dr. Cosmin Alin Popescu – Rektor der USVT Rumänien, Prof. Dr. Attila Miseta – Rektor der UP Ungarn, sowie Dr. Habil. Gábor Kemenesi – Direktor des LNV der UP Ungarn.

Ziel dieser grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ist es, Lösungen anzubieten, die die Wirksamkeit der derzeit auf dem Markt erhältlichen Impfstoffe zur Vorbeugung von Tierkrankheiten erhöhen, und gemeinsam das Forschungspotenzial der Humanressourcen zu nutzen. Die ersten Schritte der Zusammenarbeit wurden bereits unternommen und bestanden in der gemeinsamen Erforschung des Virus, das die Hundestaupe/Carrésche Krankheit bei Caniden verursacht, sowie in der Bewertung der Wirksamkeit kommerzieller Impfstoffe, die derzeit auf dem Markt für Tierarzneimittel erhältlich sind. Die Ergebnisse der bereits durchgeführten Forschungen können dazu beitragen, die immunologische Leistung von Impfstoffen zu verbessern.

Im Rahmen dieser ersten Zusammenarbeit haben Fachleute der beiden Universitäten die technischen Möglichkeiten der Virusgenomikforschung genutzt, die im Nationalen Labor für Virologie entwickelt wurden, um den genetischen Bestand der aus klinischen Staupefällen isolierten Virusstämme zu kartieren. Durch den Ausbau der Zusammenarbeit wird die Forschung zwischen den beiden Einrichtungen auch auf andere exotische, grenzüberschreitende Tierkrankheiten ausgerichtet, die an den östlichen und südlichen Grenzen der Europäischen Union auftreten. Dazu gehören Viruserkrankungen bei Wiederkäuern, wie die noduläre Virusdermatitis, aber auch verschiedene andere Viren, die von Zecken und Stechmücken übertragen werden. Die gemeinsame Bekämpfung von Infektionskrankheiten kann somit die Seuchenbekämpfungsmaßnahmen der EU unterstützen und dadurch schwerwiegende wirtschaftliche Auswirkungen auf die Viehbestände verhindern.