Reschitza – Anlässlich des 250. Gründungsjahrs der Industrie im Oberen Bersautal sind auch Monografien von Reschitza erschienen oder ins Rumänische übersetzt worden. Andere, auch in Anthologieform, sollen noch erscheinen. Eine in vielen Beiträgen zur Stadtgeschichte zitierte, aber bislang nur auf ungarisch einsehbare Monografie – „Resiczabánya. Jelene és múltja“, von Sándor Mihalik - ist jetzt unter dem Titel „Istoria Re{i]ei – Oameni {i locuri din vremuri demult uitate“ übersetzt und auf Kosten des Reschitzaer Rathauses, reich mit historischen Postkarten illustriert, gedruckt worden (Argonaut-Verlag, Klausenburg, 2021, 244 Seiten).
Übersetzer und Herausgeber der kritischen Ausgabe ist der Historiker Dr. Attila Varga, ein Reschitzaer, der in Klausenburg Geschichte studiert hat und am dortigen Geschichtsinstitut George Bari]iu der Rumänischen Akademie der Wissenschaften arbeitet. Bürgermeister Ioan Popa, der sich sehr für diese Übersetzung eingesetzt hat und das Vorwort dazu unterzeichnet: „Ich habe mich entschieden, dieses Projekt aus mehreren Gründen zu unterstützen, die ich für bedeutsam halte. Erstens ist der Autor, Sándor Mihalik, ein Lehrer und eingebürgerter Reschitzaer, Banater. Der hier Wurzeln schlug, der aber auch nach seiner akademischen Bewährung seine Stadt nicht vergessen hat. Sodann hat Mihalik unser junger Historiker Attila Varga ins Rumänische übersetzt und im Klausenburger Argonaut-Verlag veröffentlicht, interessanterweise genau 125 Jahre nach dem Erstvorstellen des 1896 (im Milleniumsjahr der Landnahme der Ungarn – Anm. wk) erstveröffentlichten Geschichtswerks in Reschitza. Es ist die älteste Stadtmonografie, die es über Reschitza gibt.“
Der Übersetzer und Historiker Attila Varga: „Ich erinnere gern an den vor zwölf Jahren verstorbenen Historiker Dr. Valeriu Leu, der immer wieder gemahnt hat, die für das Banater Bergland wichtigen Bücher aller Sprachen ins Rumänische zu übersetzen, damit aus ihnen kompetent und genau zitiert werden kann, wenn man deren Inhalt voll und ganz kennt. Mihaliks Geschichte von Reschitza ist sicher ein Meilenstein der Erforschung der Lokal- und Banatgeschichte. Nun kann das Werk Mihaliks mit Vertrauen zitiert werden, man kann sich in voller Kenntnis darauf berufen.“ Sándor Mihalik (1869, Kaschau/Kosice -1940, Budapest) ist auch der Autor von Geschichtsstudien über (Deutsch-)Bokschan und über Franzdorf und hat auch in Orschowa und Lugosch gewirkt.
Mihalik macht eine etwas andere Geschichte der Industriestadt, er erzählt Hausgeschichten, Geschichten der Bersaubrücken, der Bibliotheken, Kirchen, Hotels, Schulen und Fabriken, der Druckereien, Gruben, Kultur- und Gesangsvereine oder nennt die anziehendsten Naherholungsorte, nennt immer Gewährspersonen oder Dokumente.
Am gleichen Tag, als die Übersetzung der Mihalik-Monografie vorgestellt wurde, ist auch die überarbeitete Reschitza-Monografie von Nicolae Maghiar (dem Geschichtslehrer von Attila Varga) und dessen Sohn Eduard Maghiar, „Monografia Municipiului Re{i]a“ vorgestellt worden. Die erste Version war 2015 erschienen (der Geschichtslehrer Nicolae Maghiar ist eine Art Monografien-Dauerschreiber, der über ein Dutzend Ortsmonografien veröffentlicht hat). Die jetzige Ausgabe ist gründlich überarbeitet und erschien im Klausenburger Grinta-Verlag, ist 2019 datiert und 440 Seiten stark, übersichtlicher gegliedert, wobei das reiche Archivmaterial auffällt, das aufgenommen wurde und das späteren Nutzern des Buches als willkommene Inspirationsquelle für tiefergehende Geschichtsforschungen dienen könnte .