Schwäbisch gekocht und getanzt

Traditionspflege bei der Jugend in Großkarol

In der Küche zeigt Mathematiklehrerin Aliz Ludescher, wie das Krautzili zubereitet wird. Fotos: Richard Ludescher

Großkarol - Schon mal von Krautzili und Fleischili gehört? Diese sind wie Straubata, Unkrez und Knefli traditionelle sathmarschwäbische Gerichte, die in einigen Familien in der Großkaroler Gegend auch heutzutage noch regelmäßig auf den Tisch kommen.

Vergangenes Wochenende trafen sich rund 60 Schülerinnen und Schüler der Klassen 5-8 der deutschen Abteilung sowie Mitglieder der Jugendorganisation Gemeinsam aus Großkarol im Jugendzentrum des Stadtforums Großkarol, um den Tag der schwäbischen Volkstänze und Speisen zu feiern. Mit Hilfe der Lehrerinnen und Lehrer der deutschen Abteilung, Aliz Ludescher, Anett Erdei, Claudia Guler und Herman Manherz kochten die Jugendlichen traditionelle schwäbische Spezialitäten und studierten schwäbische Tänze ein. „Unsere Eltern und Großeltern kochten vor 20-30 Jahren diese Speisen und wir wollen, dass diese Traditionen nicht in Vergessenheit geraten, sondern von der neuen Generation weitergeführt werden“, sagt Mathematiklehrerin Aliz Ludescher. In Kleingruppen eingeteilt durfte jeder alles ausprobieren. Zuerst wurden das Krautzili und das Fleischili zubereitet. Dafür schnitten die Mädchen und Jungen das Kraut und das Fleisch in kleine Stücke im großen Raum des Jugendzentrums. In der Küche wurden Zwiebeln im Öl gebraten, Zucker karamelisiert, Kraut dazugegeben und mit Kümmel, Salz und Pfeffer gewürzt. Zum Krautzili wurde Knefli, eine Art Nudel oder Fleischili/Fleisch zubereitet. Als Nachspeise wurde Straubata gebacken. „Diese schwäbische Spezialität wird dem Palatschinken ähnlich zubereitet, nur ist der Teig dicker und man braucht mehr Öl für die Zubereitung“, erklärt Aliz Ludescher. Durch ein Sieb lässt man den Teig in das heiße Öl fließen. Jeder möchte das knusprige rosarot gebackene Straubata kosten. Dazu gibt es Vanillezucker, Kakao, Zimtzucker, Honig oder Marmelade. Als letztes wurden Lebkuchen, auch nach schwäbischer Art, gebacken. Die Zutaten wurden zu einem Teig verarbeitet und auf einem Blech im Ofen gebacken. Die schwäbischen Spezialitäten wurden als Belohnung für die Arbeit von den Teilnehmern mit gutem Appetit verzehrt. Nachdem das Rezept abgeschrieben war, fertigten die Jugendlichen ein Plakat mit den Namen der schwäbischen Speisen an, die in der Familie zubereitet werden, das an der Wand des Jugendzentrums aufgehängt wurde. Anschließend studierten die Jugendlichen mit Hilfe ihrer Lehrerinnen und Lehrer schwäbische Tänze ein. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien aus Mitteln des Departements der Interethnischen Beziehungen.