Sathmar - Am 6. Oktober wurde das Denkmal, das zur Erinnerung an die Russlanddeportation der Schwaben aus Stanislau/Sanislău errichtet wurde, eingeweiht. In drei Sprachen ist die Inschrift „Sie mussten büßen ohne zu sündigen“ am Denkmal zu lesen. Rund 300 Personen nahmen an der Veranstaltung teil, darunter auch Landsleute aus Deutschland. Vor allem schwäbische Namen aber auch ungarische und rumänische stehen am Denkmal als Erinnerung an die im Jahr 1945 stattgefundene Deportation der Stanislauer in die ehemalige Sowjetunion. „Sie mussten büßen obwohl sie nicht gesündigt haben“, sagte Johann Forstenheizler, Vorsitzender des DFDR aus Nordsiebenbürgen und dem Kreis Sathmar, bei der Erinnerungsfeier. In Deutsch, Rumänisch und Ungarisch wandte sich der Vorsitzende an die zahlreichen Anwesenden und erinnerte an die schweren Zeiten als 70.000 Deutsche aus Rumänien auf Stalins Befehl nach Russland verschleppt wurden. „Aus dem Kreis Sathmar wurden rund 5000 Personen, davon aus Stanislau beihnahe 500 Menschen deportiert. Frauen und Männer mussten fern von ihren Familien unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten“, erinnerte der Vorsitzende an die Russlanddeportation. Auch sein Vater und sein Bruder waren unter den Verschleppten.
„Nach einer Zeit wurden nicht nur Deutsche sondern auch Rumänen und Ungarn mitgenommen. Es gibt wenige die noch am Leben sind.. „Viele starben in den Lagern, mehrere konnten den Weg nach Hause nicht überleben. Von den Heimkehrern sind viele mit der Zeit gestorben. Die in Russland gestorben sind, ruhen in namenlosen Gräbern, fern von ihren Lieben“, sagte der Vorsitzende. „Es dauerte lange bis dieses Denkmal errichtet wurde, das Wichtigste ist aber, dass es endlich erfolgte und von nun an eine Mahnung für die nachkommenden Generationen ist“, betonte Forstenheizler in seiner Rede.
Der Vorsitzende bedankte sich bei Zoltán Kardosi, Bürgermeister der Gemeinde Stanislau, sowie den in Deutschland lebenden Stanislauern für die Unterstützung, denn mit ihrem finanziellen Beitrag konnte das Denkmal errichtet werden. Es wurde von den römisch-katholischen, ortodoxen und reformierten Pfarrern der Gemeinde eingeweiht und gesegnet. Anschließend wurden Lieder, die von den Deportierten in den Lagern gedichtet wurden, gesungen und ein Schüler trug das Gedicht von Elisabeth Haga, einer ehemaligen Deportierten aus Kaplau vor.