Bukarest - Wie Rumänen die Siebenbürger Sachsen Anfang des 20. Jahrhunderts wahrnahmen, wird am 24. November um 18.30 Uhr im Kulturhaus „Friedrich Schiller” (Str. Batiştei 15) in einer von Aurora Fabritius koordinierten Konferenzdebatte erörtert. Vorgestellt und diskutiert wird das Buch „Das Bild der deutschen Minderheit bei den Rumänen in Siebenbürgen nach 1918” von Dr. Cosmin Budeancă, in dem sich der Autor mit den Auswirkungen der Geschichte auf diese Gruppe der deutschen Minderheit befasst. Als weitere Redner sind geladen: Dr. Zoltan Rostas, der über „oral history” nach Dimitrie Gusti referiert; Dr. Florian Banu erläutert das Zusammenleben der Ethnien in Siebenbürgen und Dr. Laura Gheorghiu die Bedeutung der Bewahrung von Traditionen in der siebenbürgischen Kultur. Lucian Boia lobt das Werk von Budeanc˛ als gelungene Verbindung zwischen Bilderstudium und mündlich erzählter Geschichte, die zwar nicht den Anspruch erheben kann, die Wahrheit ans Licht zu bringen, dafür aber einen interessanten subjektiven Wahrnehmungsmix. Zur Sprache kommen soziales und kulturelles Leben, Traditionen und Bräuche, Festlichkeiten und Familienverhältnisse, Wirtschaft und Arbeit, Auswirkungen der Enteignungen, Nationalsozialismus und Kommunismus, Auswanderungen. Beobachtungen und Erinnerungen, aber auch Stereotypen treffen aufeinander und zeichnen ein gemeinsames Bild: wie die sächsische Gemeinschaft vor den Augen der Rumänen erschien.