Reschitza – Präfekt Ioan Dragomir (PSD) trat jüngst mit einer ungewöhnlichen Ankündigung vor die Medien: „Es gibt bei uns drei, vier Industriebetriebe, die möglicherweise das Munizipium Reschitza und der Landeskreis Karasch-Severin wirtschaftlich neu starten könnten“, sagte er. „Betreffs des Rüstungsbetriebs `Arsenal` wurde meines Wissens Donnerstag ein Vertrag mit einem englischen Investor unterzeichnet. Ich glaube, dort sind die größten Chancen, dass die Kanonenfabrik als erste den Betrieb wieder aufnimmt.“
Es handle sich um einen Investor aus England („oder zumindest hat der Betrieb einen Direktor aus England, der vor zwei, drei Monaten hier war“...), verriet der Präfekt – nicht um „Rheinmetall“, von dem vor mehreren Jahren mit viel Nachdruck, auch im Zusammenhang mit dem Reschitzaer „Arsenal“, in den Medien die Rede war, nachdem der Emissär des deutschen Rüstungsbetriebs, Martin Rill, mehrmals in Reschitza mit Bürgermeister Ioan Popa zusammensaß und eine Spitzendelegation des Betriebs sich in Temeswar mit dem damaligen Regierungschef Mihai Tudose (PSD) getroffen hatte. Dragomir: „Wenn ich richtig verstanden habe, wird eine Halle von „Arsenal` anschließend dem Investor übergeben, wozu das Verteidigungsministerium sein Plazet gegeben hat. Der Investor will sehr rasch mit der Produktion von Kriegsmaterial – oder Verteidigungsmaterial – beginnen. Die Vertragsunterzeichnung fand im Wirtschaftsministerium statt.“
Auch für Ferdinandsberg/Oțelu Roșu und dessen Stahl- und Walzwerk weckte der Präfekt Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung. „Es gibt für dort einen interessierten Investor. Aber um Näheres zu erfahren, muss ich mich wohl kommende Woche nach Bukarest begeben, zum Finanzministerium oder zu der Steuerbehörde ANAF, die das pleitegewirtschaftete Werk verwalten. Vielleicht kann ich dahingehend einwirken, dass die geplante Übernahme und Wiedereröffnung rascher vonstatten gehen. Der Investor ist eine Firma, die hauptsächlich Autobahnen baut und im Bauwesen aktiv ist, und die in Ferdinandsberg hauptsächlich für sich selber das zum Bau nötige Metall und Walzgut erzeugen möchte. Es geht vor allem um Betonstahl und Ähnliches.“
Drittens sehe Ioan Dragomir endlich Licht am Ende des Tunnels betreffs das Reschitzaer Maschinenbauwerk UCMR, das einstige Flaggschiff des rumänischen Maschinenbaus. Es soll nämlich die Partnerschaft eines Teils von UCMR mit dem Energieerzeuger Hidroelectrica – wovon seit Jahren gesprochen wird – unterzeichnet werden. Dragomir: „Soweit ich informiert bin, haben die alle Betriebsteile, die für die Partnerschaft mit Hidroelectrica in Frage kommen, zusammengelegt, während das Führungspersonal von Hidroelectrica ausgetauscht wurde und jetzt wohl mehr Öffnung für diese logische Handlung zeigen könnte und weniger zögerlich ist, dass nämlich der Erzeuger der Ausrüstungen rumänischer Wasserkraftwerke, die Hidroelectrica betreibt, auch als Teil des Energieerzeugers die Wartung und Reparaturen bzw. Ersatzteile sichert.“
Zu Moldomin, wo die Türken von Eti Bakîr sich eingekauft und eine 200-Millionen-Euro-Investition angesagt haben – und um die seit Monaten eine irritierende Ruhe herrscht – wusste Dragomir: „Ich habe zu denen weniger Informationen. Aber man sagte mir, dass im November deren Direktor aus der Türkei zu Besuch kommt. Die Verzögerung sehe ich im Zusammenhang mit der politischen Lage in der Türkei. Immerhin haben sie ihre Umweltgenehmigungen jüngst verlängert...“
Zur Erinnerung: 2021 hat das Wirtschaftsministerium die Wiederaufnahme der Banatit-Förderung (das sind Kupfer-Armerze) in Neumoldowa genehmigt und der CupruMold Mining anvertraut, die hauptsächlich türkisches Kapital hat. Die Türken wollen dort „mindestens 1000 neue Arbeitsplätze“ schaffen.