Touristisches Know-how aus der Schweiz und Rumänien

Praktikumswoche der Studenten der Höheren Fachschule für Tourismus (HFT) Luzern

Einige der Studierenden, die ihr Praktikum in Kronstadt und Covasna absolvierten.
Foto: HFT Luzern

Kronstadt - Diese Zusammenarbeit hat langjährige Tradition – und doch stellt sie alle Beteiligten Jahr für Jahr vor neue, spannende Herausforderungen: Ende Oktober hat in den Kreisen Kronstadt/Braşov und Covasna ein weiteres Intensivseminar der Schweizer Höheren Fachschule für Tourismus aus Luzern stattgefunden. Ganze 69 Studierende der Hochschule Luzern waren in Begleitung von fünf Dozenten nach Rumänien gereist, um gemeinsam mit jeweils zehn Kommilitonen der Universität Babeş-Bolyai in Klausenburg/Cluj-Napoca und ihrer Abteilung aus Sankt Georgen/Sfântu Gheorghe neue Perspektiven für örtliche touristische Projektinitiativen zu entwickeln.

Zu den Aufgabestellungen der binationalen Arbeitsgruppen gehörten etwa die Erstellung eines Business-Plans für eine Pension in Wolfsbach/Valea Lupului (Kreis Buzău), die Weiterentwicklung von Info-Broschüren für ausländische Besucher sowie die Erteilung von Tourismus-Seminaren an Gymnasien in Covasna und Sankt Georgen. Eines der Projekte beschäftigte sich auch mit Deutsch-Weißkirch/Viscri: Doch hier ging es nicht um eine Verbesserung der dortigen Strukturen, sondern im Gegenteil, um die Dokumentation der Erfolgsgeschichte des Dorfes im Tourismussektor, die analysiert und auf andere Fälle übertragen werden soll. Thema der Diskussion war jedoch ebenso, dass diese Entwicklung nicht nur viele Vorteile, sondern auch Gefahren für das Dorf berge. Es könne mit den Jahren seine Authentizität einbüßen und zu einem reinen Museumsdorf werden, in dem die Einwohner ihre traditionelle Beschäftigung in Handwerk und Landwirtschaft aufgegeben haben, um vorrangig für die Tourismusindustrie zu arbeiten.

Auch neue Ideen wurden in Bezug auf ihre Umsetzbarkeit geprüft – zum Beispiel das Bestreben von Deutsch-Weißkirchs Nachbarort Deutsch-Kreuz/Criţ, ebenfalls zur Touristenattraktion zu werden, und die Einrichtung einer Burn-out-Klinik in zwei bisher leer stehenden Häusern in Plăieşii de Jos (Covasna). Zu der intensiven Praktikumswoche gehört selbstverständlich auch die detaillierte Vor- und Nachbereitung der lokalen Initiativen, die einigen rumänischen Studierenden gleichzeitig als Recherche für ihre Diplomarbeiten diente. So werden die praktisch erworbenen Erfahrungen aus dem schweizerisch-rumänischen Projekt künftig auch Eingang in die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Tourismus in der Region finden.