Umfrage unter Siebenbürger Sachsen

Landeskonsistorium will mit einer Studie das Verhältnis zu ehemaligen Gemeindemitgliedern untersuchen

Hermannstadt - Die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien möchte ihr Verhältnis zu jetzigen und ehemaligen Mitgliedern klären. Zu diesem Zweck hat das Landeskonsistorium in Hermannstadt/Sibiu eine wissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben. Durchgeführt wird die Untersuchung von Dr. Stefan Cosoroabă, der im Rahmen des im Herbst 2011 eingerichteten Referats für institutionelle Kooperation und Zusammenarbeit des Landeskonsistoriums derzeit in München tätig ist.

Mit Hilfe der Studie möchte das Landeskonsistorium die Erwartungen an die Kirche und ihre Möglichkeiten, zu agieren, untersuchen. Eingegangen wird dabei auf historisch belastete Aspekte wie Auswanderung sowie das Leben und die Haltung der Ausgewanderten Siebenbürger Sachsen gegenüber der Kirche.

Derzeit läuft im Internet eine Umfrage, die sich zwar in erster Linie an die in Deutschland lebenden Sachsen richtet, an der jedoch auch in Rumänien und anderen Ländern Lebende teilnehmen können. Der Online-Fragebogen wurde mit Hilfe des Soziologischen Instituts der Ludwig-Maximilians-Universität erarbeitet und ist unter http://umfrage-kirche-siebenbuergen.de/ aufrufbar. Die Befragung ist anonym.

Die Teilnehmer können ihre Meinungen über die Kirche und ihre Rolle während der kommunistischen Zeit äußern, sie sollen ihre Motive für die Auswanderungsentscheidung mitteilen und ihr Leben in Deutschland beurteilen. Gefragt wird nach den Verbindungen zu Siebenbürgen, der Häufigkeit der Besuche und der zeitgemäßen Aufgabe der Kirche. Die Ergebnisse der Umfrage werden nach der Auswertung veröffentlicht.

Neben den ausgewanderten Gemeindemitgliedern soll sich die Studie auch den Gemeindemitgliedern widmen, die zeitweilig im Ausland leben. Dies betrifft derzeit etwa 10 Prozent der rund 13.000 Mitglieder in Rumänien.

Für die Kirche ist das Vorhaben ein weiterer Versuch, den Graben zwischen Ausgewanderten und Daheimgebliebenen zuzuschütten, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. „Jenseits der persönlichen Dramen, die sowohl die einen als auch die anderen in den Jahren des Kommunismus und der Auswanderung erlebt haben, schenkt die die gemeinsame Existenz in der EU eine Chance, die entstandene Zerrissenheit zu überwinden.“