Temeswar/Arad (ADZ) - Über 1800 Schüler im Kreis Temesch/Timiș haben nicht genug Bewertungen, um die Abschlussmittelnoten für das erste Semester zu bekommen. Generalschulinspektor Marin Popescu sieht die Ursache bei den meisten dieser Kinder im familiären Umfeld, das die Teilnahme am Unterricht gar nicht fördert. „Die Schüler kommen sowohl aus dem ländlichen als auch aus dem städtischen Bereich, aber sie sind trotz nötiger Ausstattung nicht zum Online-Unterricht erschienen oder sie haben sich angemeldet, sich aber dann nicht an der Evaluation beteiligt“, so Popescu in seinen Ausführungen. Auch wenn diese Mittelnoten bis Ende des Semesters, in zwei Wochen nicht abgeschlossen werden können – die Schüler brauchen mindestens zwei Noten in einem Fach dafür – gäbe es noch die Möglichkeit, dies in den ersten acht Wochen des zweiten Semesters nachzuholen. Klappt es auch dann nicht, gilt der Schüler als versetzungsgefährdet.
Auch im Kreis Arad sind rund 1800 Schüler in dieser Situation. Sie machen 4 Prozent aller Schüler aus, meldet das Schulinspektorat. Generalschulinspektor Marius Gondor verlautbarte, dass sich diese Schüler zu wenig an dem Online-Unterricht beteiligt hätten. Als Gründe gaben rund 500 Familien an, nicht über die nötige Technologie verfügt zu haben, weitere 114 hätten wegen Funklöchern keinen Internetzugang. Die meisten jedoch hätten schlichtweg geschwänzt oder die Familien hätten sogar die vom Staat angebotenen Tablets abgewiesen, weil sie den Nutzungsvertrag nicht unterschreiben wollten, so Marius Gondor weiter. Er erklärte aber auch, dass die Zahl der Schüler im Kreis, die keinen Internetempfang haben, viel größer ist, diese aber trotzdem durch Arbeitsblätter unterrichtet und benotet werden konnten.