Weideland kommt unter den Pflug

Gemeinde fand nicht die beste Lösung

Arad - Die Rückerstattung von Gütern, die im Kommunismus enteignet wurden, schlagen auch nach der Wiedergutmachung hohe Wellen. Die Erben wollen an das schnelle Geld, was ja grundsätzlich nicht verwerflich ist, wären da nicht Gemeinschaftsinteressen mit im Spiel. So auch derzeit in der Gemeinde Matscha/ Macea im Verwaltungskreis Arad, wo Dorfbewohner samt ihren Schafen vor dem Bürgermeisteramt protestieren, weil die Dorfweide vom neuen Inhaber in Ackerland umgewandelt wird.

Es stellt sich die Frage, ob es ein Versäumnis oder eine Notlösung von der Kommunalverwaltung war, dass fast das gesamte Weideland der Ortschaft nach der Eigentumsrückgabe beackert wird. Auf jeden Fall war es eine heikle Situation für die Kommunalverwaltung, als die Erben den Botanischen Garten rückerstattet bekamen. Um vorzubeugen, dass die seltenen Pflanzen verschwinden, hatte die Kommunalverwaltung den Erben des Grafen, der einst seinen Sitz in Matscha hatte, Dreiviertel der Dorfweide als Ersatz angeboten. Die Erben verkauften ihrerseits den neu erworbenen Boden an einen österreichischen Betreiber, der das Land umpflügte, um es als Anbaufläche zu nutzen.

Mitte der Woche versperrten die Dorfbewohner den Österreichern den Zugang auf ihre landwirtschaftliche Nutzfläche, und fordern Lösungen von der Gemeindeverwaltung. Man werde nicht nur einige, sondern alle etwa 5000 Schafe der Kommune vor das Rathaus bringen, denn unter den gegebenen Umständen würden die Tiere ohne Futter bleiben, so die Schafzüchter aus Matscha.