Hermannstadt - Am 24. Oktober 1927 war das vom Künstler Hans Hermann entworfene Denkmal für die 43 im Ersten Weltkrieg gefallenen siebenbürgisch-sächsischen Lehrer im Park des damaligen Lehrerseminars der Evangelischen Landeskirche geweiht worden. Aus Anlass des 100jährigen Gedenkens an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren und der 75 Jahre seit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde das restaurierte Denkmal am 24. Oktober 2014 wiedergeweiht. Im Park des Gebäudeensembles in der Schewisgasse/Bd. Victoriei 40 hatten sich Vertreter der Kirche und des Deutschen Forums, Lehrer und Schüler, Professoren und Studierende, vor allem Personen der Nachfolgegeneration, versammelt. Schülerinnen und Schüler des Brukenthalgymnasiums legten am Denkmal Kränze nieder, das Bläserquartett „Tromba felix“ umrahmte die Feier musikalisch.
Die Wiedereinweihung nahm Reinhart Guib, der Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, vor. In seiner Ansprache zitierte er aus der Berichterstattung über die Einweihung von 1927, wo das Denkmal als „einfach und schlicht, wie der Volksschullehrerstand selbst“ bezeichnet wurde. Auf den beiden Seitenflächen des Mittelsteins, den wzei Bänke flankieren, standen die Namen der gefallenen Lehrer, die nach dem Zweiten Weltkrieg entfernt worden sind. Die Restauratorinnen Henriette Lemnitz und Pia Dölitzscher haben die Namen wieder eingemeißelt, auf der Front zu lesen ist nun, dass das Denkmal an die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen Lehrer erinnert. Die Kosten für die Wiederherstellung haben die Evangelische Kirche und der Ortsverband Hermannstadt/Sibiu des Deutschen Forums getragen. „Unsere Gemeinschaft ist von zwei Weltkriegen und ihren Folgen gezeichnet worden“, sagte Bischof Guib.
Auf den Wunden dieser Zeit seien Lebensweisheiten gewachsen, die dazu beitragen „Gewalt zu meiden, Krieg zu verachten, Frieden zu stiften, Verständigung und Versöhnung zu ermöglichen, Ehrfurcht vor dem Leben zu haben“. Im Namen der Lehrerschaft und des Deutschen Forums sprach Christine Manta-Klemens, stellvertretende Generalschulinspektorin und Kreisrätin. Der Krieg sei schlichtweg der „falsche Weg Probleme zu lösen, er schafft Probleme und die Folgen davon sind immer Leid“, für die Direktbeteiligten aber auch die Familien und die Gesellschaft insgesamt. Der Verlust der Lehrer war für die siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft besonders schmerzlich, da der Beruf in jenen Jahren besonders von Männern ausgeübt worden ist und die für die Gemeinschaft hinterlassenen Lücken beso ders schwer zu füllen waren. Klemens-Manta meinte, die Begriffe „kämpfen und sterben“ sollten von den Lehrern in die Vergangenheit geschoben werden und an die künftigen Generationen sollen sie Werte eines friedlichen Miteinander vermitteln.