Temeswar - Wenn die Arader traditionsgemäß im Sommer auf ihr Tomatenfest in Matscha oder ihr Pfannkuchenfest im Kurbad Moneasa schwören, so loben sich die Temescher mit ihrem großangelegten Fest der Wassermelonen, das alljährlich Mitte August in der Temescher Gemeinde Gottlob veranstaltet wird.
Zum Traditionsfest in der ehemaligen deutschen Heidegemeinde, das heuer schon seine fünfte Auflage erleben wird, werden am Wochenende des 15.-16. August, laut Bürgermeister Gheorghe Nastor, gar 5000 Teilnehmer erwartet. Hauptattraktion des Festes werden wie stets die süßen einheimischen Wassermelonen, bekanntlich eine der besten Sorten im Land, als Krönung der heurigen Ernte, die nach allen Aussagen der zahlreichen Melonenbauer der Gegend in diesem Jahr besonders reich ausgefallen ist, sein. Erwartet werden diesmal zahlreiche Gäste aus den Nachbargemeinden, aus Temeswar, aus dem ganzen Banat. Zu Gast werden auch ausländische Konkurrenten, Melonenproduzenten aus Serbien aus dem Dorf Idvor, Gemeinde Covacica, aber auch zahlreiche Freunde des Festes aus Ungarn und Deutschland sein. Die Gäste und Partner aus dem Nachbarland Serbien werden neben den Dutzenden einheimischen Wassermelonenproduzenten auch einen eigenen Verkaufsstand einrichten.
Wie stets sind etliche Wettbewerbe rund um die süße Frucht vorgesehen, so ein großes unentgeltliches Wassermelonenessen, das Melonenrennen oder ein Wassermelonenwerfen anberaumt. Nicht fehlen wird der schon zur Tradition gewordene und beim Publikum beliebte Wettbewerb in Wassermelonenbildhauerei. Auch für gute Unterhaltung und Musik soll gesorgt sein: Auf der Freilichtbühne wird am ersten Abend der Folkloresänger Aurel Tămaş auftreten, am zweiten Abend eine serbische Musikgruppe aus der Zone der Donauklamm mit traditioneller serbischer Volksmusik. Die Gemeinde Gottlob auf der Banater Heide, sechs Kilometer von Lowrin entfernt, wurde 1772 von deutschen Ansiedlern gegründet. Sie war vor 1945 noch zu über 90 Prozent von Deutschen bewohnt, heute leben in Gottlob, seit 2003 wieder Gemeindesitz, 2200 Einwohner, zum Großteil Rumänen, aber auch noch einige Einwohner deutscher Herkunft. Bekanntlich gehörte der Ort zu den zehn Temescher Gemeinden, denen noch kurz vor der Dezemberrevolution die von Diktator Ceauşescu geplante und zum Glück nicht vollzogene große Dorfschleifung im Banat gedroht hatte.