Zwölf Zeitzeugen erzählen

Eine Schülerausstellung der besonderen Art im Geschichtsmuseum

Hermannstadt – Eine von Hermannstädter Lyzeumsschülern gestaltete Ausstellung ist vom 13. bis 24. Oktober im Geschichtsmuseum im Altemberger Haus zu sehen. Sie trägt den Titel „Hermannstädter kulturelle Interferenzen von der oral history widerspiegelt“ und ist Teil des Projektes „Kulturelle Interferenzen in Hermannstadt im 18. bis 20. Jahrhundert“. Gestalter des vom Stadtrat geförderten Vorhabens ist der Verband „Eminescu“. Durch die Ausstellung werden Interessenten täglich von einem der Schüler geführt, der Zutritt ist kostenlos.  In der Koordination durch Geschichte-Fachlehrer Dr. Ioan Popa haben die Schüler mit Unterstützung ihrer Lehrer zwölf Poster und sechs Schaukästen mit über 200 Gegenständen und Fotos zum Ersten Weltkrieg und der Zwischenkriegszeit, dem Zweiten Weltkrieg und der Deportation von Sachsen in die Sowjetunion sowie der Zeit des Kommunismus und 1989 zusammengestellt. Zu sehen und hören sind desgleichen zwölf Videoprojektionen aus Interviews, die Schüler aus dem Constantin-Noica-Lyzeum, dem Samuel-von-Brukenthalgymnasium sowie dem Octavian-Goga-Kolleg mit Personen aus der deutschen, rumänischen, ungarischen und jüdischen Gemeinschaft geführt haben.

Aufgezeichnet wurden sie in der Zeitspanne 2000 bis 2014 und zwar mit sieben Sachsen, drei Rumänen und je einem Ungarn und Juden, von denen acht in Hermannstadt und je einer in Holzmengen/Hosman, Rothberg/Roşia, Săcădate bzw. Şalcău leben. Bei den Zeitzeugen handelt es sich um neun Männer und drei Frauen, von den 147 Minuten Aufzeichnung sind 106 in deutscher und 41 in rumänischer Sprache.  Im Rahmen der Ausstellung wird am Freitag, den 17. Oktober, um 14 Uhr der Band „Kulturelle Interferenzen in Hermannstadt im 18. bis 20. Jahrhundert“ vorgestellt, zu dem die Historiker Dr. Giordano Altarozzi, Dr. Vasile Ciobanu, Dr. Mihaela Grancea, Dr. Gabriela Gruber und Dr. Valeria Soroştineanu sprechen. Für den 22. Oktober ist die Debatte (in deutscher Sprache) zum Thema „Von der Diktatur zur Demokratie – von der Teilung zur Einheit Europas” vorgesehen, an der Schüler und Lehrer aus Deutschland, Ungarn, Polen und Litauen teilnehmen. Ein weiteres Rundtischgespräch ist für Freitag, den 24. Oktober, 14 Uhr geplant und soll von Dr. Horia Bozdoghină moderiert werden.