Chancen und Herausforderungen der deutschen Minderheitenarbeit

Alumni-Netzwerk YOU.NG veranstaltete Zukunftsgespräch im Deutschen Bundestag

Bundesbeauftragter Koschyk MdB gemeinsam mit den TeilnehmerInnen am Zukunftsgespräch und den YOU.NG-VetreterInnen (v.r.n.l).: Mihai Ganea, Simona Oltean, Claudia Ardelean, Diana Dumbrava, Martyna Hallek, Sybille Gimpl und Viktoria Nagy.

Berlin- Chancen und Herausforderungen der deutschen Minderheitenarbeit in Mittel- und Osteuropa: Das war das Thema eines Zukunftsgesprächs, das das Alumni-Netzwerk YOU.NG Ende März im Deutschen Bundestag veranstaltete.

YOU.NG besteht aus Absolventen des Qualifizierungsprogramms Young Potentials Academy (YOU.PA) der Otto Benecke Stiftung e.V. Dieses bietet jungen Menschen, die sich für Minderheitenfragen engagieren, umfangreiche Fortbildung in diversen Bereichen der Bildungsarbeit, um so die Arbeit der Organisationen der deutschen Minderheiten in mittel- und osteuropäischen Ländern zu stärken. YOU.NG möchte hier anknüpfen und die bereits fruchtbare Arbeit für die deutsche Minderheit aufgreifen und weiterentwickeln. 

Hauptziel des Netzwerkes ist die weitere Vernetzung und Vertiefung der Zusammenarbeit aller in der Deutschen Minderheitenarbeit tätigen Akteure (u.a. Vereine, Verbände, Organisationen, Stiftungen, Institute, Medien usw.). Des Weiteren möchte YOU.NG den Nachwuchs nachhaltig einbinden und zukunftsorientierte Veranstaltungsangebote schaffen.

Der erste Meilenstein wurde mit dem Zukunftsgespräch erreicht. Die VertreterInnen von YOU.NG konnten den Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, den Parlamentarischen Staatssekretär a.D. Dr. Christoph Bergner MdB, den Geschäftsführenden Vorsitzenden der Otto Benecke Stiftung e.V. Dr. Lothar Theodor Lemper sowie ranghohe Vertreter der Dachverbände aus Rumänien, Polen, der Slowakei und der Tschechischen Republik sowie Vertreter der Botschaften Ungarns und der Slowakei, der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der FUEN, des Instituts für Auslandbeziehungen (ifa) und des Goethe-Instituts Ungarn begrüßen. Die Vertreter der Dachverbände stellten die Situation der deutschen Minderheit in ihrem jeweiligen Herkunftsland dar. Es gibt immense, historisch bedingte Unterschiede bezüglich der Größe der deutschen Minderheit und ihrer Teilhabemöglichkeiten, insbesondere im Bereich der Bildung, war eine der Schlussfolgerungen infolge der Berichte. Dennoch bestehen vor allem im Bereich der Jugendarbeit parallele Bedarfe, insbesondere in der Schaffung zeitgemäßer Formate und der Einbindung der nachwachsenden Generationen.

Im Zentrum der lebhaften Diskussion stand die Frage, wie die im Alumni-Netzwerk YOU.NG gebündelten Potenziale der gut ausgebildeten jungen Ehrenamtlichen dauerhaft für die Organisationen der deutschen Minderheit wirksam werden könnten. Das Plenum kam zu dem Schluss, dass hier nur eine Öffnung auf beiden Seiten und ein vertrauensvolles Miteinander die Grundlage für eine nachhaltige und wirksame Minderheitenarbeit legen könne. Hierfür wurde in dem ausführlichen und offenen Zukunftsgespräch sowie in zahlreichen Gesprächen am Rande der Veranstaltung der Grundstein gelegt.

Die nächste Veranstaltung des YOU.NG-Netzwerkes wird Mitte September in Temeswar stattfinden. Im Rahmen einer Alumni-Gala stellt sich YOU.NG den rumänischen Vereinen und Verbänden der deutschen Minderheit vor. Zahlreiche erfolgreiche Jugendprojekte für die deutsche Minderheit werden hier präsentiert. Mit YOU.NG wurde ein neuartiges Format ins Leben gerufen, das eine neue Dynamik in die Minderheitenarbeit in Mittel- und Osteuropa bringt.