Für einen umweltfreundlichen öffentlichen Personentransport

Auf Kronstädter Straßen sollen mehr Elektrofahrzeuge verkehren

Die wichtigste Endhaltestelle für die meisten Buslinien des öffentlichen Personenverkehrs im Kronstädter Stadtgebiet befindet sich auf der Postwiese vor der Kreisbibliothek.
Foto: der Verfasser

Schon Anfang Februar hat das Kronstädter Öffentliche Personentransportunternehmen (RAT) eine Ausschreibung für den Ankauf von 105 neuen Bussen vorgenommen. Möglich wurde diese durch einen Kredit bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (BERD) im Wert von 24 Millionen Euro. Die Strategie für die Zukunft des öffentlichen Personentransportes im Stadtgebiet von Kronstadt/Brașov wurde im Rahmen einer öffentlichen Debatte vorgestellt, an der sich zahlreiche Stadtbewohner und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen beteiligten. Weitere Gelder für die Modernisierungsarbeiten des Personentransportes, aber auch für die Infrastruktur des zuständigen Unternehmens, wurden durch das operationelle Programm, Prioritätsachse 4, herangezogen. Landesweit wird vermittels dieses Programms, das auf die jeweiligen nachhaltigen Mobilitätspläne baut, vor allem die Verminderung der Abgase in allen Kreisvororten angestrebt. Dafür wird insgesamt eine Summe von 20 Millionen Euro für derartige Projekte zur Verfügung stellt.

Von diesen zugeteilten Geldern beabsichtigt das Kronstädter städtische Personentransportunternehmen 25 großräumige Trolleybusse anzuschaffen, die teilweise auch auf Strecken ohne Oberleitungen, vermittels ihrer starken Batterien, verkehren können. Vor allem sollen diese im historischen Stadtteil zum Einsatz kommen. Zudem soll die Infrastruktur in den Garagen und Reparaturwerkstätten des Unternehmens verbessert werden. Dafür erhält das Unternehmen 600.000 Lei. Die Einführung von Fahrbahnen allein für die Verkehrsmittel des öffentlichen Personentransportes auf allen Straßen der Stadt ist ein weiteres Vorhaben. Insgesamt 36 Kilometer sollen diese Fahrbahnen im Stadtgebiet messen. Diese einzurichten, fällt in die Aufgabe der Stadtleitung. Des Weiteren ist der Bau von neuen Halte- und Endhaltestellen für die Fahrgäste geplant. Bezweckt wird, die Autobesitzer davon zu überzeugen, auf ihre Fahrzeuge im Stadtverkehr möglichst zu verzichten, um diesen zu entlasten. Auf diese Weise soll die Zahl der Fahrgäste auf den öffentlichen Personentransportmitteln um drei bis fünf Prozent pro Jahr steigen. Gegenwärtig befinden sich im Stadtgebiet 153.000 Besitzer von Magnetkarten für den Verkehr mit den Linienbussen der Stadt. Die neuen Transportmittel, die durch den Kredit von der BERD angekauft werden, sollen auch mit Sensoren für das Zählen der Fahrgäste ausgestattet sein. Auch werden diese durch ihre Sonderplattformen den Zugang in die Transportmittel für Personen mit Behinderungen und mit Rollstühlen gestatten. Die neuen Bushaltestellen werden diesbezüglich entsprechend ausgestattet. Ein akutes Problem für die Leitung von RAT ist das der Berufsfahrer. Im Organigramm des Betriebes gibt es nur 21 Stellen als Fahrer für Trolleybusse. Und bis Jahresende werden nur noch 15 Fahrer aktiv sein. Kürzlich wurde dem Unternehmen die Genehmigung erteilt, selbst eine Fahrschule zu gründen, um das erforderliche Personal auszubilden. „ Auch diesbezüglich haben wir eine Strategie, um die Fahrer auch finanziell anzulocken“, betonte der Direktor des Unternehmens.

Anlässlich der Debatte wurden seitens der Teilnehmer mehrere Vorschläge gemacht. Vor allem geht es darum, den öffentlichen Verkehr den aktuellen Bedürfnissen in den verschiedenen Stadtteilen anzupassen. Für die Obere Vorstadt/Schei wird eine gesonderte Studie auszuarbeiten sein, da dieser Stadtteil durch seine spezifischen engen Gassen eine andere Sichtweise als für andere Gebiete benötigt. Gefordert wurde, dass gerade diesbezüglich eine neue Aussprache mit den Stadtbewohnern, ausgehend von den vorgesehenen Bauprojekten, organisiert wird.

Diese Tage gab die Unternehmensleitung bekannt, dass man sich die Fahrten mit den öffentlichen Personentransportmitteln auch vorzeitig mit App Google Maps planen kann. Möglich wurde dieses, nachdem alle Fahrprogramme und Bustrassen des Unternehmens aktualisiert worden sind. Um eine solche Planung vorzunehmen, muss die Internetseite von RAT www.ratbv.ro angepeilt werden, und auf der ersten Seite die Funktion „Planificare călătorie“ (Reiseplanung). Da wurde ein Link eingeführt, der den Benutzer direkt auf Google Maps leitet. Nach Eingabe der Abfahrt- und der Ankunftsstation und der Art des Transportmittels werden die besten Varianten der Trassen und die Schätzung der Dauer der Fahrt angegeben.

Unterzeichnet wurde auch der Vertrag des Transportunternehmens mit dem Stromzulieferer für die nächsten 12 Monate. Der Vertrag umfasst etwas über 1,8 Millionen Lei und sichert die Stromzulieferung für die Trolleybusse sowie für alle Arbeitsstellen des Unternehmens. Bisher bestand ein Vertrag mit ICCO Energ. Nun wurde der neue Liefervertrag mit SC Tinmar Energy SA abgeschlossen, wodurch eine beträchtliche Geldsumme eingespart werden kann.

Tatsache ist, dass trotz einiger Beanstandungen und Wünsche das Öffentliche Personentransportunternehmen einige Modernisierungen vorgenommen hat, die von den Fahrgästen geschätzt werden: der Bau von Bushaltestellen, die Einführung der elektronische Zeittafeln mit aktualisierten Ankunfts- und Abfahrtzeiten, die Ausdehnung der Gültigkeit eines Fahrscheines auf 50 Minuten, selbst bei Wechseln der Busse. Die Erneuerung der Transportmittel soll heuer durch den erwähnten Kredit vorgenommen werden.