Bukarest (ADZ) – Die Hauptstadtbewohner dürften spätestens im September zu den Urnen gebeten werden, um ihren neuen Oberbürgermeister zu wählen, nachdem Nicușor Dan im Mai infolge seines Siegs bei der Präsidentenwahl von diesem seinem Amt zurückgetreten war. Der Bukarester Präfekt Mugur Toader beantragte Anfang Juni bei der Regierung und der Ständigen Wahlbehörde AEP bereits die Ansetzung der Teilwahl, beide Behörden müssen dem Antrag laut geltendem Rechtsrahmen nun binnen 90 Tagen stattgeben – entsprechend dürfte die Wahl des Oberbürgermeisters Anfang/Mitte September steigen.
Erklärte und unerklärte Anwärter auf das Amt gibt es bereits: So kündigten der frühere EU-Abgeordnete und Gründer der außerparlamentarischen Kleinpartei DREPT, Vlad Gheorghe, sowie der Aktivist und Vorsitzende der Vereins Eco Civica, Dan Trifu, nach Nicușor Dans Wahl zum Staatspräsidenten prompt an, im Rennen um seine Nachfolge antreten zu wollen.
Obwohl sie ihre Kandidatur noch nicht angemeldet hat, sind Gabriela Firea Pandeles Ambitionen auf das Amt stadtbekannt – die PSD-Politikerin und frühere Oberbürgermeisterin will partout eine zweite Amtszeit, nachdem die Bukarester sie 2020 abgewählt und Nicușor Dan den Vorzug gegeben hatten. Die PNL könnte entweder Bezirksbürgermeister Ciprian Ciucu oder Ex-Energieminister Sebastian Burduja ins Wahlrennen schicken – beide liebäugeln schon seit Jahren mit dem Amt des Oberbürgermeisters der Hauptstadt. Seitens der Reformpartei USR gilt ihr früherer Parteichef Cătălin Drulă als aussichtsreicher Kandidat – als Verkehrsminister hatte Drulă bei den meisten Bukarestern nämlich massiv gepunktet, indem er die basarartigen, von der Gewerkschaft Metrorex rechtswidrig aufgestellten Kiosks in den U-Bahnstationen auflösen ließ.