Demokratie lebt vom Dialog: Demokratie-Gespräch an der Lenauschule Temeswar

Schüler diskutieren mit der deutschen Konsulin Regina Lochner zu europäischen Werten, Zeiten politischen Wandels und globaler Verantwortung

Regina Lochner, deutsche Konsulin in Temeswar, stand den Schülern Rede und Antwort.

Über die Auswahl des Themas wurde mithilfe der Plattform „Mentimeter“ abgestimmt. Themen von links nach rechts im Säulendiagramm: „Europäische Werte – Was heißt das in Ost und West?“, „Die ersten 100 Tage im Amt: US-Präsident Donald Trump“, „Erstarken rechter Parteien: Mächtig und gefährlich – oder nicht?“, „Russischer Angriffskrieg auf die Ukraine“, „Medien, Fake News und Propaganda“, „Internationale Zusammenarbeit und Vereine Nationen“


Demokratie braucht Räume, in denen junge Menschen ihre Fragen, Gedanken und Ideen einbringen können. Solch einen Raum bot die zweite Auflage des Demokratie-Gesprächs an der Lenauschule in Temeswar am 13. Mai 2025, organisiert vom Medienverein FunkForum und dem Deutschen Konsulat Temeswar in Kooperation mit dem Institut für Auslandsbeziehungen (ifa). Zwölf Schülerinnen und Schüler diskutierten in drei Runden engagiert mit Konsulin Regina Lochner über politische Themen, die sie persönlich bewegen und umtreiben.

Zum Auftakt der Veranstaltung wählten die Teilnehmenden aus sechs Vorschlägen drei Themenschwerpunkte, die anschließend intensiv diskutiert wurden: „Europäische Werte“, „Erstarken rechter Parteien“ und „Vereinte Nationen“. Mit Offenheit und bemerkenswerter Ernsthaftigkeit setzten sich die Jugendlichen mit den politischen Entwicklungen auseinander, stellten Fragen und äußerten eigene Standpunkte. Mit ihrem großen Erfahrungsschatz aus jahrzehntelanger Tätigkeit im Zusammenhang mit internationaler Politik brachte Konsulin Regina Lochner für die Jugendlichen neue Gedanken mit ein und ordnete das aktuelle Weltgeschehen in einen verständlichen Rahmen ein.

Zuvor hatten vier Jugendliche, die sich auch bei der Redaktion der Jugendwelle engagieren, sechs mögliche Themenfelder identifiziert, die auch für ihre Schulkameraden diskussionswürdige Themen sein würden. Darunter gab es auch die Option, über das Thema „US-Präsident Trump: 100 Tage im Amt“ zu diskutieren. Zu allen Themen hatten die Schülerinnen vielfältige Fragen vorbereitet, um diese an Konsulin Regina Lochner oder auch an andere Lenauschüler zu richten. Als Co-Moderatorinnen führten diese Mädchen durch die drei Gesprächsrunden.

Eindrücklich blieben ergänzende Nachfragen der Schüler zu Absetzbewegungen innerhalb der Europäischen Union, der Funktionsweise des UN-Sicherheitsrats sowie zu Tendenzen der Verklärung vergangener Regime.

„Wichtig ist, dass man sich bei allen diesen Themen die Mühe macht, sie nicht nur in Form von Zahlen und Fakten zu begreifen, sondern dass man die Motivation der handelnden Personen zu erfassen versucht – nur so kann man auch aus Geschichte lernen“, sagte Konsulin Regina Lochner am Ende der Veranstaltung.

Für den Medienverein FunkForum hatte ifa-Kulturmanager Philip Klein das Team der Schülerinnen in der Vorbereitung betreut. Klein sagt: „Es freut mich, dass es gelungen ist, interessierte Schüler und Frau Konsulin Lochner in einem niedrigschwelligen Gesprächskontext zusammenzuführen. Ich bin überzeugt, dass die jungen Menschen aus dem Austausch etwas für sich mitnehmen auf ihrem Weg, mündige Bürger in einem demokratischen Europa zu werden.“
Dass mit dem Mitwirken der Jugendlichen im Vorfeld aber auch durch die Wahl der Themen vor Ort im Festsaal ein partizipatives Moment geschaffen wurde, um die Neugier der jungen Menschen an politischen Zusammenhängen aufzugreifen, beschreibt ifa-Kulturmanager Klein als eine Stärke des Gesprächsformats. Mit dem Demokratie-Gespräch setzen das Konsulat und das ifa ein Zeichen für aktives Zuhören, gegenseitigen Respekt und schaffen ein Angebot für lebendige politische Bildung.
 


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Das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) ist die älteste deutsche Mittlerorganisation. Es engagiert sich weltweit für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben von Menschen und Kulturen. Das ifa agiert als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik, ist weltweit vernetzt und setzt auf langfristige, partnerschaftliche Zusammenarbeit. www.ifa.de