Der Weiße Brunnen im Geister Wald wurde wiedereingeweiht

Erfolgreiche Kooperation von HOG und Bürgermeisteramt Nussbach

Der Weiße Brunnen wurde am Samstag feierlich wiedereingeweiht. Foto: Ralf Sudrigian

Das beste Wasser in der ganzen Umgebung sei beim Weißen Brunnen, rund 8 km von Nussbach/Măieruş, im Geister Wald anzutreffen, sagt Eduard Gillich. Nun kann der in den 1980er Jahren ausgewanderte, heute aber eher in seinem Heimatort anzutreffende Nussbacher mit gutem Gewissen diese Quelle allen Bekannten und Freunden nicht nur wegen der hervorragenden Wasserqualität empfehlen.

Der Brunnen und die Umgebung wurden nämlich gesäubert, eine Schutzmauer zum Hang errichtet, Bänke aufgestellt, Pflastersteine gelegt. Noch vor einem Jahr drohte der Brunnen ganz im Dickicht zu verschwinden, obwohl die DN 13 (Kronstadt – Schässburg) nur einige Meter weit entfernt ist. Aber ausgerechnet die Straße die bei der Erfassung dieser Quelle ausschlaggebend war, hatte dem Brunnen zuletzt arg zugesetzt. Bei Ausbauarbeiten im Jahre 2000 wurde die Treppe die hinab zum Brunnen führte, verbaut. Sprengungen am nahen Hang beschädigten auch den Brunnen, erinnerte Nussbachs Bürgermeister Nistor Boricean in seiner Ansprache anlässlich der Wiedereinweihungsfeier des Weißen Brunnens am Samstag, dem 2. August.

Eduard Gillich war derjenige der beim Bürgermeisteramt Nussbach erfolgreich das Anliegen der HOG Nussbach in Deutschland vorstellte u.zw. den vernachlässigten Brunnen zu sanieren. Die Gemeinde beteiligte sich finanziell an den Sanierungsarbeiten, wobei vieles auch dem Förster Gheorghe Bumbu zu verdanken ist (Jäten, Setzlinge, Renaturierung). Die HOG finanzierte das Anfertigen und Anbringen der neuen Tafel mit der alten Inschrift. „Als Zeichen der Anerkennung dem Förderer dieses Straßenbaus Herrn Oberingenieur Carl Gärtner. Die dankbare Umgebung. 1867“ ist da gesondert auf deutsch und rumänisch zu lesen. Bei der HOG hätte man es gern gesehen, wenn der  ursprüngliche kuppelförmige steinerne Brunnenaufsatz wiederhergestellt worden wäre, so wie er auf älteren Fotos und Postkarte zu sehen ist. Irgendwann ist dieses Bauelement aber verschwunden und  in den 1970er mit einer Bären-Steinskulptur ersetzt worden, die nun die durstigen Wanderer und Reisenden empfängt.

Bei der Einweihung beteiligten sich zusammen mit Pfarrer András Pál,  Kurator Georg Foof und Eduard Gillich auch gut ein Dutzend ehemalige Nussbacher an der Spitze mit dem Sekretär der HOG, Georg Teutsch, und Kassierin Emmi Schmidts. Teutsch stellte auch die HOG Nussbach in seiner Ansprache vor, dankte allen an der Brunnenreparatur Beteiligten und überreichte dem Bürgermeister eine Plakette mit dem Nussbacher HOG-Wappen. Das Sächsische kam auch musikalisch zum Vorschein: nach der Nationalhymne spielten die Nussbacher Bläser (unter ihnen auch Sachsen) „Siebenbürgen, Land des Segens“ sowie später auch deutsche Lieder. Pfarrer Pal erinnerte vor der Einweihungshandlung durch den orthodoxen Pfarrer Mihai Pascu an das biblische Brunnengleichnis mit dem Wasser als Glaubenssymbol fürs ewige Leben und sprach abschließend das Vaterunser zusammen mit seinem orthodoxen Amtsbruder auf rumänisch und deutsch.

Der Einladung zur Einweihungsfeier folgten der Kronstädter PNL-Abgeordnete Mihai Donţu, sowie die Kreisratsmitglieder Wolfgang Wittstock, Vorsitzender des Kreisforums Kronstadt, und Adrian Maxim (PNL). Nach dem festlichen Teil der Veranstaltung folgte der gesellige Teil bei einem Mittagessen in einer nahen Försterschutzhütte.