Temeswar – Mit einer Gastvorstellung beim Internationalen Theaterfestival „Atelier“ in Neustadt/Baia Mare hat das Deutsche Staatstheater Temeswar (DSTT) am 19. Juni 2025 seine Spielzeit 2024/2025 beendet. Gezeigt wurde die Produktion „Menschen. Zu verkaufen“, Text und Regie: Carmen Lidia Vidu.
Im Laufe der Spielzeit umfasste das Repertoire 24 Titel. Das Haus zählte 111 Vorstellungen mit 13.022 Besuchern, bei einer hauseigenen Saalauslastung von durchschnittlich 91 Prozent. Die Spielzeit wartete mit drei neuen Inszenierungen auf: „Eine Weihnachtsgeschichte“ nach Charles Dickens (Regie: Tania Drăghici), „Die Präsidentinnen“ von Werner Schwab (Regie: Irisz Kovacs) und „Struwwelpeter. Junk Opera“ nach The Tiger Lillies, Julian Crouch und Phelim McDermott (Regie: Dragoș Mușoiu). In Kooperation mit der Europäischen Kulturhauptstadt 2024, Bad Ischl – Salzkammergut, entstand zudem die szenische Lesung „donauwellen“ von Thomas Perle (Regie: Tris-tan Linder), die sowohl in Österreich als auch in Temeswar gezeigt wurde.
Das DSTT war mit seinen Produktionen auf sechs nationalen und internationalen Festivals vertreten, darun-ter das Nationale Theaterfestival in Bukarest, das Interethnische Festival in Sathmar sowie das Madách-Festival (MITEM) in Budapest. Im Herbst 2024 veranstaltete das Theater unter dem Titel „Theater Connection – Theater, das zusammenbringt“ ein Gastspielprojekt, bei dem renommierte Bühnenproduktionen aus Hermannstadt, Großwardein und Bukarest in Temeswar gezeigt wurden. Im Februar folgte ein gemeinsames Showcase mit dem Ungarischen Csiky-Gergely-Staatstheater, das Theaterkritiker aus dem In- und Ausland anzog. Im April reiste das DSTT nach Deutschland und gastierte mit „Tagebuch Rumänien. Temeswar“ bei der Badischen Landesbühne in Bruchsal. Beide Vorstellungen waren ausverkauft und wurden von Publikumsgesprächen begleitet. Einen besonderen Höhepunkt bildete die Verleihung des UNITER-Lebenswerkpreises an den langjährigen DSTT-Mitarbeiter und Regisseur Niky Wolcz im Mai 2025 in Craiova.
Die Theaterpädagogik blieb auch in dieser Saison ein fester Bestandteil des Programms. Neben Stückeinführungen und Gesprächen wurden zwei Projekte mit dem Nikolaus-Lenau-Lyzeum realisiert: das „lange NiL-Wochenende“ sowie das 23. Internationale Deutschsprachige Schul- und Jugendtheaterfestival, an dem Schüler aus fünf Ländern teilnahmen.
Das Deutsche Staatstheater Temeswar startet im Herbst mit neuen Projekten in die kommende Spielzeit und hat in dieser Spielzeit bereits den Probenbetrieb in den alten Werkstatt-Hallen der neuen Spielstätte in der Cuvin-Straße aufgenommen. Da die Instandsetzungsarbeiten noch lange dauern werden, bleibt zu sehen, wann dort auch mit Publikum die angekündigten Drama-Nächte in der Regie von stellvertretendem Intendanten und künstlerischem Leiter des DSTT, Clemens Bechtel zu sehen sein werden.