Den Haag (ADZ/dpa) – Die Staatenlenker der 32 NATO-Staaten haben am Mittwoch auf ihrem Gipfeltreffen in Den Haag eine massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben vereinbart: Die Bündnispartner verpflichteten sich, spätestens ab 2035 jährlich fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Verteidigung und Sicherheit zu investieren – so viel wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. In der Abschlusserklärung des Gipfels bekannten sich die Mitgliedstaaten ausdrücklich zum „stärksten Bündnis der Geschichte“ – man bleibe geeint und entschlossen, die eine Milliarde Bürgerinnen und Bürger im Bündnisgebiet zu schützen.
NATO-Generalsekretär Mark Rutte sprach von „historischen, umwälzenden Beschlüssen“, zu denen es angesichts der Bedrohung aus Russland „keine Alternative“ gebe. Die Vereinbarung zu den Verteidigungsausgaben sieht konkret vor, dass jeder Mitgliedstaat künftig einen Betrag von mindestens 3,5 Prozent des BIP direkt für Verteidigung und 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur aufwenden muss.
Staatspräsident Nicușor Dan sagte im Anschluss, aus diesem Anlass allen NATO-Partnern mit hierzulande stationierten Truppen gedankt und die Ukraine erneut der Unterstützung unseres Landes versichert zu haben, zudem habe er für mehr Fokus auf die Republik Moldau und die Sicherheitslage im Schwarzen Meer plädiert. Dan hatte am Rande des Gipfels mit zahlreichen Staatenlenkern Kurzgespräche geführt – u. a. mit dem britischen Premier Keir Starmer, dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz, dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb, dem schwedischen Regierungschef Ulf Kristersson und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.