„Glaube nicht, dass die PSD zur Koalition gehören wird“

Toma: Partei will die „Kastanien von anderen aus dem Feuer holen lassen“

Bukarest (ADZ) - Der als Kritiker der aktuellen PSD-Führung geltende Buzăuer Bürgermeister Constantin Toma bezweifelt, dass seine Partei zur künftigen Regierungskoalition gehören wird. Nach Gesprächen sowohl mit Parteikollegen als auch mit Vorstandsmitgliedern sei ihm klar, dass die PSD es vorziehen werde, andere die „Kastanien aus dem Feuer holen“ zu lassen, sagte Toma in einer Talkshow. Ein Freund habe ihn jüngst rhetorisch gefragt, wie man sich wohl „auf einen Igel setzen“ könnte, ohne sich selbst zu verletzen, und auch gleich die Antwort geliefert – nämlich müsse „entweder der Igel geschoren oder das Gesäß eines anderen eingesetzt“ werden. Genau das tue seine Partei gegenwärtig – indem sie auf einer Rochade an der Spitze der Regierung bestehe und für die ersten eindeutig schwersten 18 Monate jemanden anderen als Premierminister bevorzuge, um sodann ab 2027 unter weit günstigeren Bedingungen das Amt selbst zu übernehmen, stelle die PSD überdeutlich unter Beweis, dass sie sich vor der Veranwortung drücken wolle. Die aktuelle PSD-Führung ziehe es vor, die Kastanien von anderen aus dem Feuer holen zu lassen, um sich später wie schon so oft in den letzten Jahren „als Retter in der Not“ inszenieren zu können, erklärte Toma bitter.

Bezüglich der möglichen Designierung eines Technokraten zum Regierungschef – eine Variante, die mittlerweile zunehmend im Gespräch ist und auf die Staatspräsident Nicușor Dan infolge der PSD-Blockade zurückgreifen könnte – sagte der PSD-Bürgermeister, dies sei „keine Lösung“. Ein Technokrat habe kaum Einfluss auf die politischen Parteien, doch sei just unter den gegebenen Umständen „jemand nötig, der Verantwortung übernimmt und in den Beziehungen zu den Koalitionspartnern Autorität genießt“.