Grindeanu setzt Temescher Projekte als rote Linie in Verhandlungen

Autobahnzubringer vor Fertigstellung, Păltinișanu-Neubau unverzichtbar

Temeswar (ADZ) – Der interimistische Verkehrsminister Sorin Grindeanu hat bei einem Baustellenbesuch im Kreis Temesch am Wochenende bekräftigt, dass zentrale Verkehrs- und Sportprojekte im Westen des Landes „nicht verhandelbar“ sind.

Der etwa zehn Kilometer lange Zubringer von der Autobahn A1 zur Nationalstraße DN 69 zwischen Temeswar und Arad sei inzwischen zu „70 Prozent, wenn nicht mehr“ fertiggestellt; die Inbetriebnahme sei für Ende August oder Anfang September vorgesehen. Nach der Kündigung des ursprünglichen Baukonsortiums arbeite der neue Auftragnehmer planmäßig, sagte Grindeanu am Samstag.

Ebenso verweist Grindeanu, der nach dem Abgang von Marcel Ciolacu zum kommissarischen Vorsitzenden der Sozialdemokraten geworden ist, auf den Neubau des Dan-Păltinișanu-Stadions in Temeswar als „rote Linie“ in den laufenden Koalitionsverhandlungen in Bukarest: „Diese Investition darf keinesfalls gestrichen werden.“ Die alte Arena werde bereits abgerissen, ein Konsortium sei bereits als Baupartner ausgewählt, betonte er.

Bei den aus dem EU-Wiederaufbauplan (PNRR) finanzierten Bahnsanierungen – etwa auf der Strecke Karansebesch – Temeswar – Arad – sieht der Minister trotz Verzögerungen keine Gefahr für die Fördermittel. Aufgrund gestiegener Baupreise sei das Volumen von ursprünglich 14 auf 20 Milliarden Euro angewachsen. „Sollten Teilabschnitte den PNRR-Endtermin Mitte kommenden Jahres verfehlen, verlagern wir sie in das Operationelle Verkehrsprogramm. Kein Euro geht verloren“, versicherte Grindeanu.

Mit Blick auf die Regierungsbildung stellte der PSD-Politiker klar, dass Kürzungen bei Löhnen und Renten für kleine und mittlere Einkommen ausgeschlossen seien. Verwaltungseinsparungen könnten nur „nach klaren Kriterien, nicht mit der Brechstange“ erfolgen. Über die Verteilung von Ministerien werde erst gesprochen, wenn ein gemeinsames Regierungsprogramm vorliege; Personalentscheidungen träfen allein die Parteigremien und die fast 1700 PSD-Bürgermeister. Alle Optionen – von einem PSD-geführten Kabinett bis zur konstruktiven Opposition – blieben offen, sagte Grindeanu.