Bukarest (ADZ) – Der Antrag von AUR und S.O.S. România auf Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Umweltkatastrophe in Praid ist gescheitert. Der Ausschuss sollte die Arbeiten am Bach Korund und die Rolle der Behörden im Kreis Harghita prüfen. Auch die Maßnahmen des Umweltministeriums sowie des staatlichen Salzunternehmens SALROM sollten beleuchtet werden. AUR-Chef George Simion warf der Regierungskoalition vor, eine Aufklärung bewusst verhindert zu haben. „Die Täter sind bekannt, aber man will die Wahrheit verbergen. Das Umweltministerium war jahrelang untätig und hat die Katastrophe begünstigt“, erklärte Simion.
Derweil ist die Lage vor Ort nach wie vor schlimm. Nach der Salzinfiltration über den Bach Korund in die Kleine Kokel (Târnava Mică) sind inzwischen schon 21 Ortschaften betroffen. Der Kreis Marosch hat zuletzt auch für die Gemeinde Suplac den Notstand ausgerufen. Besonders stark betroffen ist die Stadt Sankt Martin/Târnăveni mit rund 40.000 Einwohnern. Zwar fließt dort wieder Wasser aus der Leitung, doch ist es nicht trinkbar. Mehrere Betriebe haben ihre Arbeit eingestellt und beklagen hohe Verluste. Laut Umweltpolizei ist das Ökosystem an der Kleinen Kokel schwer geschädigt. Schon jetzt sei streckenweise kein Leben mehr zu beobachten und es werde Jahrzehnte dauern, bis sich die Salzkonzentration normalisiert, hieß es.
Die Behörden erwägen langfristige Lösungen, darunter eine Entsalzungsanlage aus Israel oder eine neue Wasserleitung aus der Marosch.