Bukarest (ADZ) - In die festgefahrenen Koalitionsverhandlungen scheint offenbar Bewegung zu kommen: Übereinstimmenden Medienberichten zufolge, die sich auf mit den Verhandlungen vertraute Kreise berufen, will Staatspräsident Nicușor Dan noch diese Tage mit den Spitzen von PSD, PNL, USR, UDMR zuzüglich der Minderheiten-Fraktion ein letztes, entscheidendes Gespräch führen, bevor er sodann im Anschluss den Regierungsauftrag vergibt.
Laut Medien konnte in den Koalitionsverhandlungen von Montag und Dienstag ein entscheidender Durchbruch erzielt werden – so soll die PSD mittlerweile bereit sein, den Wunschkandidaten des Staatspräsidenten, Interims-PNL-Chef Ilie Bolojan, als künftigen Regierungschef zu akzeptieren, während die Liberalen ihrerseits einlenkten bzw. inzwischen bereit sind, eine Rochade an der Spitze der Regierung in Kauf zu nehmen. Unklar blieb vorerst allerdings zum einen, ob Ilie Bolojan selbst willens ist, sich auf die von ihm bisher abgelehnte Rochade einzulassen, und zum anderen, welcher PSD-Politiker voraussichtlich ab 2027 sein Amtsnachfolger wird.
Im Gespräch mit dem Nachrichtensender Digi 24 sagte UDMR-Chef Hunor Kelemen, dass die von den Liberalen bisher abgelehnte abermalige Rochade an der Spitze der Regierung seiner Meinung kein großes Malheur wäre – angesichts der drastischen Sparmaßnahmen, die anstünden, sei es für jeden Premierminister fast ein Ding der Unmöglichkeit, sich mehr als dreieinhalb Jahre lang im Amt zu halten. Die Menschen würden von der neuen Regierung vor allem einen „schlankeren Staat“ und bessere Dienstleistungen erwarten – sollte das neue Kabinett diesbezüglich nicht zügig liefern, werde es letztlich unvermeidlich zu einer „ganz natürlichen Rochade“ kommen, kommentierte der UDMR-Chef.