PNRR: 7,8 Mrd. Euro stehen auf dem Spiel

Boloș: Rumänien entgeht billiges Geld

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Bukarest (ADZ) – Ein Jahr läuft der Wiederaufbau- und Resilienzplan noch, aber die Zeit drängt. Der bisher für die Umsetzung des Plans zuständige Minister Marcel Boloș schreibt in seiner Bilanz auf Facebook, dass nach Einschätzung der Europäischen Kommission das Risiko bestehe, fast acht Milliarden Euro zu verlieren. Brüssel will bis August 2026, wenn der PNRR endet, den Schwerpunkt auf bereits fortgeschrittene Projekte setzen. Wegen der klammen Haushaltslage sei Rumänien in einer schlechten Verhandlungsposition gewesen und konnte die Kommission von alternativen Lösungen nicht überzeugen. So sei beispielsweise die Kapitalisierung der staatlichen Investitionsbank mit nicht ausgegebenen Projektmitteln vom Tisch, so Boloș.

Die 7,8 Milliarden Euro, die Rumänien verlieren könnte, werden zwar nicht von den Zuschüssen, sondern von den Darlehen gestrichen, doch Rumänien verliert immerhin billiges Geld, gab Boloș zu bedenken. Die Zinsen aus PNRR-Darlehen liegen bei 1,5% – 2%, während Rumänien sich vom Kapitalmarkt Geld zu 8% Zinsen leiht, schreibt der frühere Minister. Weil Projektunternehmen in Mitleidenschaft gezogen werden könnten, müsste die neue Regierung nun nach Alternativlösungen suchen, glaubt er.