Bukarest (ADZ) - Staatspräsident Klaus Johannis ist im Rahmen seines dreitägigen Staatsbesuchs in der Bundesrepublik Deutschland mit dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und anschließend mit Kanzlerin Angela Merkel zusammengetroffen. Im Anschluss an ihre Vier-Augen-Gespräche lobte Merkel auf einer gemeinsamen Pressekonferenz die Fortschritte Rumäniens bei der weiteren EU-Integration sowie im Kampf gegen die Korruption. Sie wisse, dass Johannis hier klar Stellung bezogen habe, und lobte seine Bemühungen um eine Stärkung des Rechtsstaats. Zur aktuellen politischen Krise hielt sie sich hingegen bedeckt: Es handele sich um eine interne Auseinandersetzung, zu der sie nicht öffentlich Stellung beziehen wolle. Johannis wies jedoch darauf hin, die aktuelle Situation angesprochen und die Stabilität Rumäniens unterstrichen zu haben. Er habe die Beteiligten dazu aufgerufen, die Krise schnellst-möglich beizulegen – dies werde zweifelsohne geschehen.
Beide betonten weiterhin die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit in EU und NATO sowie eines engen, guten Verhältnisses der Europäer mit den USA. „Die EU ist wichtig für die USA, und die USA sind wichtig für die EU“, so Johannis. Merkel unterstrich des Weiteren die gute Zusammenarbeit zwischen Bukarest und Berlin – der vor 25 Jahren unterzeichnete Deutsch-Rumänische Freundschaftsvertrag habe die Bande zwischen beiden Staaten gestärkt. Sie hob auch die Bedeutung der Deutschen in Rumänien hervor: „Die deutsche Minderheit (…) besitzt eine Brückenfunktion, und Präsident Johannis ist der beste Beweis.“ Für Dienstag war unter anderem die Teilnahme des Staatspräsidenten an einer Gedenkveranstaltung im Berliner Deutschen Historischen Museum für die Opfer von Flucht und Vertreibung geplant. Anschließend reist Johannis weiter nach Brüssel, wo er Rumänien auf der Sitzung des Europäischen Rates vertritt.