Bukarest (ADZ) - Nach zweiwöchigen Verhandlungen läuft Präsident Nicușor Dan und den proeuropäischen Parteien allmählich die Zeit davon: Fraktionen und Staatsoberhaupt haben nur noch wenige Tage Zeit, um sich auf ein Sparpaket zur Senkung des ausgeuferten Haushaltsdefizits, ein Regierungsprogramm und auf den künftigen Regierungschef und dessen Kabinett zu verständigen – am 20. Juni läuft nämlich die Amtszeit von Interims-Premier Cătălin Predoiu und seiner gleichfalls kommissarischen Ministerriege aus, da sie laut Verfassung auf 45 Tage beschränkt ist, wonach das Land de facto ohne Regierung dastehen würde.
Bis dato konnte allerdings noch keinerlei Einigung bezüglich der unumgänglichen Sparmaßnahmen, des Regierungsprogramms und des künftigen Premierministers erzielt werden. Uneins scheinen sich die Parteien dabei vor allem in puncto Sparpaket zu sein – bei ihrem jüngsten Treffen auf Schloss Cotroceni hatten sie dem Staatsoberhaupt vor allem Steueranhebungen vorgeschlagen, während Dan indes die Parteispitzen nach Angaben von Präsidialrat Radu Burnete ermahnte, dass Steuererhöhungen „der letzte Ausweg“ sein und fürs Erste der Sparstift bei den Haushaltsausgaben angesetzt werden sollte. Darüber hinaus sträubt sich die PSD weiterhin gegen PNL-Interimschef Ilie Bolojan als künftigen Regierungschef und besteht zudem auf einer Rochade an der Spitze der Exekutive.
Den Fraktionen bleibt nur noch wenig Zeit, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen – de facto müssten sie sich noch in diesen Tagen auf ein Sparpaket einigen, damit Präsident Dan den Regierungsauftrag bis Ende der Woche vergeben und das Parlament dem designierten Regierungschef und seinem neuen Kabinett sodann Anfang/Mitte kommender Woche das Vertrauen aussprechen kann.