Rumänische Börse wieder im grünen Bereich, Ausblick verspricht spannend zu werden

Bukarests Börse drehte in der vergangenen Woche wieder ins Plus und der Hauptindex BET und der Energiewerte-Index erreichten wieder Rekordwerte. Beide genannten Indizes schlossen die Handelswoche bei ihren neuen Rekordwerten von 18.825,36 beziehungsweise 1354,92 Punkten – der Hauptindex nachdem er über die Woche fast 2,4 Prozent zugelegt hat, der Energiewerte-Index dank eines Zuwachses von 2,7 Prozent. Beide Entwicklungen übertrafen den durchschnittlichen Zuwachs von 2,1 Prozent, den die wichtigsten rumänischen Indizes gemeinsam hinlegten. Der BETPlus legte auf Wochensicht 2,25 Prozent zu, der Finanzwerte-Index machte diesmal keine Extratour mehr und legte ebenfalls zu – mit plus 0,6 Prozent bildete er dennoch das Schlusslicht. Immerhin schaffte er noch den Sprung über die 61.000-Punkte-Marke. Überdurchschnittlich stark entwickelte sich noch der ROTX mit einem Wochenplus von 2,56 Prozent. Der Index nimmt bei einem Schlussstand von 41.882,57 Punkten die nächste Schwelle bei 42.000 Punkten ins Visier.

Starker Umsatzanstieg

Der Aktienumsatz stieg um fast 130 Prozent im Vergleich zur Vorwoche auf 553,8 Millionen Lei. Einen Großteil davon – 205,3 Millionen Lei oder 37 Prozent – sicherte die Bank Transilvania (TLV, 31,4 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1). Die Aktien legten auf Wochensicht 1,55 Prozent zu. An zweiter Stelle stand überraschenderweise der Vertriebler von Konsumgüter Aquila Part Prod Com (AQ, 1,412 Lei, ISIN RO7066ZEA1R9) mit 134,7 Millionen Lei oder 24,3 Prozent vom Gesamtumsatz. Am Freitag wurden AQ-Aktien für 130,5 Millionen Lei gehandelt. Die Aktie verlor auf Wochensicht 7,11 Prozent. Platz drei gehörte in der vergangenen Woche dem Stromerzeuger S.P.E.E.H. Hidroelectrica (H2O, 124,1 Lei, ISIN RO4Q0Z5RO1B6) mit einem Umsatz in Höhe von 58,12 Millionen Lei (10,5 Prozent). Die Aktie legte auf Wochensicht 3,5 Prozent zu.

In der vergangenen Woche schlossen 37 Emittenten mit Kursverlusten ab, während mit 40 Emittenten, die sich auf Kurszuwächse freuen durften, etwas mehr Wochengewinner registriert wurden. Das Erfreuliche dabei: Während die Verluste alle im einstelligen Bereich blieben, verzeichneten drei Emittenten zweistellige Kursgewinne. Allen voran, der aus der Insolvenz kommende Pipeline-Bauer Condmag (COMI, 0,0185 Lei, ISIN ROCOMIACNOR3), dessen Aktien weitere 60,9 Prozent zulegten – nach einer Woche, in der die Aktien bereits 64,3 Prozent zugelegt hatten. Der Hersteller von Elektroanlagen Electroaparataj (ELJ, 0,178 Lei, ISIN ROELJBACNOR6) schaffte ein Wochenplus von 17,1 Prozent, der Verpackungshersteller Vrancart (VNC, 0,1155 Lei, ISIN ROVRJUACNOR7) plus 11 Prozent und das Bauunternehmen Societatea de Construcții Napoca SA (NAPO, 3,08 Lei, ISIN RONAPOACNOR0) plus 10,8 Prozent. Nebst dem genannten Emittenten COMI feierten noch der Erdgaserzeuger Romgaz (SNG, 7 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) und der Stromversorger Transelectrica (TEL, 53,9 Lei, ISIN ROTSELACNOR9) neue 52-Wochen-Höchststände in der vergangenen Woche.

Kleiner Ausblick: Es wird spannend

Am Mittwoch dieser Woche schüttet der größte Stromerzeuger des Landes, Hidroelectrica 4 Milliarden Lei an Dividenden an seine Aktionäre aus. Die Bank Transilvania folgt am kommenden Montag mit 1,6 Milliarden Lei, den Rest bis 6,5 Milliarden Lei schüttet der AKW-Betreiber Nuclearelectrica (SNN, 41,1 Lei, ISIN ROSNNEACNOR8) aus – SNN gehörte übrigens zu den Verlierern der Woche mit minus 0,5 Prozent. Das wird zum einen einiges an Liquidität freimachen, andererseits dürften viele Anleger besorgt sein, denn aktuellen Regierungsplänen zufolge soll die Dividendensteuer von derzeit 10 auf 16 Prozent ansteigen. Zudem wird die Dividendenausschüttung die Aktien der genannten Emittenten um eben den Dividendenbetrag drücken, was ein weiteres Verkaufsargument sein könnte und somit eine Abschwächung der Kurse zur Folge haben könnte. Es wird spannend zu sehen, ob die neu aufgestellte Regierung – sofern sie durch das Parlament bestätigt wird – zu einem Umdenken in Richtung Aufbruch führen wird und inwiefern Anleger dies an der Börse einpreisen, oder ob erhöhte Mehrwert- und Dividendensteuer sich erst einmal negativ auf den Markt auswirken werden.

Devisen

Euro und US-Dollar konnten sich in der vergangenen Woche wieder etwas gegenüber dem rumänischen Leu behaupten. Sie legten beide jeweils 0,3 Prozent zu zum Leu, allerdings von unterschiedlichen Basiswerten. Der Euro verteuerte sich im Vergleich zur Vorwoche um 0,0152 Lei, der US-Dollar legte 0,0132 Lei zu auf Wochensicht. Damit bleibt der Euro weiter über der 5-Lei-Marke, während der US-Dollar auf die 4,4-Lei-Marke zusteuert. Gestern starteten der Euro bei 5,0472 Lei und der US-Dollar bei 4,3797 Lei in die letzte volle Handelswoche im Juli.


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